Tschechischer Kommunist sorgte mit Donbass-Reise für Empörung
Prag (APA/dpa) - Ein Besuch des tschechischen Abgeordneten Zdenek Ondracek bei prorussischen Separatisten im ukrainischen Kriegsgebiet Donba...
Prag (APA/dpa) - Ein Besuch des tschechischen Abgeordneten Zdenek Ondracek bei prorussischen Separatisten im ukrainischen Kriegsgebiet Donbass ist auf scharfe Kritik gestoßen. Die Reise des Kommunisten sei eine Schande für sein Land, schrieb der tschechische Außenminister Tomas Petricek am Mittwoch bei Twitter.
Die tschechische Minderheitsregierung aus populistischer ANO und sozialdemokratischer CSSD ist auf die Tolerierung durch die Kommunisten (KSCM) angewiesen. Ein Video in den sozialen Netzwerken zeigte, wie Ondracek von Denis Puschilin, dem Anführer der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk, mit rotem Teppich und tschechischer Hymne empfangen wurde. In der Ostukraine bekämpfen sich seit 2014 ukrainische Regierungssoldaten und von Russland unterstützte Aufständische.
Ondracek war im März 2018 bereits einmal in die Schlagzeilen geraten. Damals gingen in Tschechien Tausende auf die Straße, um gegen seine Ernennung zum Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für die Kontrolle über die Sicherheitskräfte zu protestieren.
Ondracek kam seiner Abberufung mit dem Rücktritt von dem Posten zuvor. Vor der demokratischen Wende von 1989 hatte er bei der Bereitschaftspolizei gearbeitet. Dabei soll er an der Niederschlagung friedlicher Demonstrationen gegen die damaligen Machthaber beteiligt gewesen sein.