EU-Wahl - Weber und Timmermans fordern besseres Verhältnis zu Afrika
Brüssel (APA/dpa) - Zur Vermeidung von Migration aus Afrika nach Europa fordern sowohl der konservative als auch der sozialdemokratische Spi...
Brüssel (APA/dpa) - Zur Vermeidung von Migration aus Afrika nach Europa fordern sowohl der konservative als auch der sozialdemokratische Spitzenkandidat für die Europawahl ein deutlich engeres Verhältnis zum Nachbarkontinent. Es brauche einen großen Plan für Afrika, sagte Frans Timmermans von den europäischen Sozialdemokraten am Mittwoch bei einer Kandidatendebatte in Brüssel.
So könne verhindert werden, dass Menschen sich auf den Weg nach Europa machten. Zugleich müssten alle EU-Staaten sich bei der Verteilung von Asylbewerbern solidarisch zeigen. „Solidarität ist nicht nur für Dinge, die man gut findet“, sagte Timmermans.
Der Deutsche Manfred Weber von der konservativen Europäischen Volkspartei verwies zudem darauf, dass die EU möglichst schnell 10.000 Grenzschützer brauche. Als Präsident der EU-Kommission werde er einen EU-Kommissar einsetzen, der nur für Afrika zuständig sei.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Ska Keller forderte wie Timmermans, dass alle EU-Staaten sich bei der Verteilung von Flüchtlingen solidarisch zeigen müssten. Jan Zahradil von den Liberal-Konservativen Reformern lehnte diesen Ansatz hingegen ab.
Das neue Europaparlament wird vom 23. bis zum 26. Mai gewählt. Die Debatte am Mittwoch war die einzige, in der die Top-Kandidaten der sechs größten Fraktionen im Parlament aufeinandertrafen. Als aussichtsreichste Bewerber um die Nachfolge von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker gelten Weber und Timmermans als Spitzenkandidaten der größten Fraktionen im Europaparlament.