Kufstein

Wütende Zeller stürmten das Rathaus

Bürgermeister Martin Krumschnabel wurde mit zahlreichen emotionsgeladenen Wortmeldungen konfrontiert.
© Otter

„Das Turnerfeld muss erhalten bleiben“ – so lautet die Forderung der Anrainer. Sie marschierten bei der Gemeindeversammlung in Kufstein auf und heizten Bürgermeister Martin Krumschnabel ein.

Kufstein –So viele Besucher hat man bei einer öffentlichen Gemeindeversammlung in Kufstein unter der Amtszeit von Bürgermeister Martin Krumschnabel noch nie gezählt. 150 Kufsteinerinnen und Kufsteiner quetschten sich in den Bürgersaal im Rathaus. Die meisten von ihnen stammten aus dem Stadtteil Zell. Und der Grund für ihr Kommen war die angedachte Verbauung des dortigen Turnerfelds. Seit bekannt wurde, dass hier die Fachhochschule ein Studentenheim für (im Endausbau) 200 Studenten plant, gehen im Ortsteil die Wogen hoch (die TT berichtete). Das rund 4000 Quadratmeter große Turnerfeld sei seit Generationen ein Spielplatz und Erholungsraum, warfen die Anrainer in die Waagschale. „Und das wird so bleiben. Aus und Ende“, prognostizierte eine aufgebrachte Mutter. Andere Anrainer wiesen auf die fehlende Zufahrtsmöglichkeit hin. „Und wir haben bereits genug Verkehr. Es reicht, dieser Ortsteil verträgt nichts mehr“, lautete eine weitere Wortmeldung, mit der an den Ausweichverkehr durch den Ortsteil erinnert wurde. Das Feld sei ohnedies komplett ungeeignet, „wir haben da als Kinder mit Flößen gespielt“, warnte ein anderer vor dem Hangwasser. Denn das Feld stünde mehrmals im Jahr unter Wasser. „Wir wollen wissen, was nun weiter geschieht“, forderten die Anrainer letztlich ein.

Bürgermeister Martin Krumschnabel versuchte zu beruhigen, was ihm aber nur bedingt gelang. „Es gibt keinen Beschluss in einem Gremium“, betonte er. Und die Fachhochschule verhandle mittlerweile mit einem anderen Grundbesitzer. Zudem sei noch gar nicht klar, ob angesichts der vielen Argumente der Anrainer das Feld überhaupt verbaut werden kann. Also alles in Ordnung ? Für die Anrainer nicht. Krumschnabel hatte gegenüber der TT auch den sozialen Wohnbau ins Spiel gebracht. Auch am Mittwochabend meinte er: „Wir haben 700 Wohnungssuchende im Rathaus gemeldet. Denen kann man schwer erklären, dass hier ein Grundstück nicht verbaut wird.“

Gegenvorschlag der Zeller: Das Feld soll zu einem Park für das nahe Seniorenheim umgewandelt werden. Das wollte aber Krumschnabel nicht zusagen. Die Verbauung ist also noch nicht vom Tisch. Zuerst soll aber die Eignung geprüft werden. (wo)

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