Bundesforste: Betriebsleistung trotz schwierigen Umfelds gestiegen
Schon in wenigen Jahren soll das Hauptgeschäftsfeld Forst/Holz weniger als 50 Prozent des Geschäfts des Staatsbetriebes ausmachen.
Wien – Ergebnismäßig hatten die Bundesforste 2018 mit einem schwierigen Marktumfeld, Witterungsextremen und einem sich stark verändernden Holzmarkt zu tun. Die Betriebsleistung von 238 Millionen Euro (plus ein Prozent) entsprach aber dem drittbesten Ergebnis der Unternehmensgeschichte.Knapp 21 Millionen Euro flossen als Dividende an den Staat. Das waren um fast 26 Prozent weniger als im Jahr 2017. Seit der Unternehmensgründung 1997 zahlten die Bundesforste gut 530 Millionen Euro in den Staatssäckel.
Das Vorsteuerergebnis (EBT) ging deutlich um 11,4 Prozent auf 26,4 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen (EBITDA) sank um 10 Prozent auf 39,7 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg um knapp fünf Prozent auf 54 Prozent.
Schadholzanteil stark gestiegen
Die Holzerntemenge stieg um 2,6 Prozent auf 1,52 Millionen Erntefestmeter. 1,5 Millionen Erntefestmeter ernten die Bundesforste immer, denn das ist der nachhaltige Wert – so viel wie nachwächst. Nur bei extremem Schadholzmengen wird der Wert erhöht. Der Holzpreis war 2018 mit 69,8 Euro je Festmeter schon im Keller. Aktuell gibt es gar nur rund 64 Euro für den Festmeter.
Der Schadholzanteil kletterte im Vorjahr auf 66 Prozent (2017: 46 Prozent) oder gut eine Million Erntefestmeter. Der Anteil des Käferholz im Schadholz ist aber auf einen Tiefwert von 27 Prozent (240.000 Erntefestmeter) gesunken. Grund dafür sei, dass die Bundesforste alles dafür täten, befallene Bäume auch aus schwierigstem Gelände so rasch wie möglich aus dem Wald zu holen, sagten Schöppl und Freidhager. Freilich verursache das Kosten, aber das sei es wert. Im Gegensatz zu privaten Forstbesitzern zuletzt rufen sie auch nicht nach dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Wald.
Am Wald der Zukunft der Zukunft „basteln“
Die Bundesforste stellten auch die Zukunftsstrategie des Unternehmens vor, die bis 2025 Investitionen von rund 300 Millionen Euro vorsieht. Mehr als 100 Millionen Euro fließen alleine in den Wald. Denn der muss klimabedingt umgebaut werden. Bis 2050 soll er für eine durchschnittliche Erwärmung in Österreich von zwei Grad Celsius fitgemacht werden, erläuterten die Vorstände vor Journalisten.
Auf Basis eines eben abgeschlossenen Forschungsprojekts in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur soll der Waldbau verändert werden. „Denn der kann nicht alle paar Jahre umgestellt werden. Es geht um 100 Jahre und mehr, um Vorausplanung also. Wir beginnen, den Wald der Zukunft zu basteln“, erläuterte Freidhager. In den Bundesforsten stehen gut 40 Prozent Fichten.
Beispielsweise im Waldviertel werde sich der Fichtenbestand zumindest halbieren. „Die Fichte wird künftig an kühleren, feuchtere Standorten stehen“, erklärte Schöppl. Immer wenn aufgeforstet werde, wird die Baumartenverteilung nach der angenommen Erwärmung von 2 Grad und mehr Trockenheit vorgenommen werden. Fremde Baumsorten, die es bisher in Österreich nicht gibt, seien bei einer Erwärmung in diesem Ausmaß nicht nötig.
Die Studienergebnisse werden nun dem Umweltbundesamt vorgestellt. Danach sollen sie auch privaten Forstbesitzern zur Verfügung gestellt werden. (APA)