Mord an Skandinavierinnen: Prozess in Marokko erneut vertagt

Rabat (APA/dpa/AFP) - Der Prozess um den vermutlich islamistisch motivierten Mord an zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko ist erneut...

Rabat (APA/dpa/AFP) - Der Prozess um den vermutlich islamistisch motivierten Mord an zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko ist erneut vertagt worden. Er solle in zwei Wochen fortgesetzt werden, meldete der marokkanische Sender 2M am Donnerstag. Damit sei einem Antrag der Anwälte der Opferfamilien entsprochen worden. Diese fordern, dass auch ein Vertreter der marokkanischen Regierung an dem Verfahren teilnimmt.

Dabei geht es lokalen Medien zufolge um Entschädigungszahlungen. 2M meldete, die Opferfamilien sähen den Staat in der Verantwortung, weil er für die Sicherheit zuständig sei. Das Gericht hatte den Prozess bereits Anfang Mai nach einer kurzen Anhörung um zwei Wochen vertagt, um der Verteidigung mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben.

Die zwei Rucksacktouristinnen aus Norwegen und Dänemark waren Mitte Dezember im Nationalpark Toubkal unweit von Marrakesch ermordet worden. Nach Polizeiangaben wurden sie geköpft. Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen vier Verdächtige, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in einem Video einen Treueeid geleistet hatten.

Insgesamt stehen 24 Angeklagten vor Gericht, darunter 23 Marokkaner. Ihnen wird Medienberichten zufolge vorsätzlicher Mord, illegaler Waffenbesitz und die Gründung einer Terrorgruppe vorgeworfen.

Nach Auffassung der Ermittler waren die Verdächtigen von der IS-Ideologie inspiriert, hatten aber keinen Kontakt zu den Jihadisten in Syrien oder dem Irak. Der IS selbst reklamierte die Tat nie für sich.