Dänischer Ministerpräsident öffnet sich für Koalition der Mitte
Kopenhagen (APA) - Drei Wochen vor der Wahl in Dänemark liebäugelt der konservativ-liberale Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen mit einer...
Kopenhagen (APA) - Drei Wochen vor der Wahl in Dänemark liebäugelt der konservativ-liberale Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen mit einer Koalition mit den Sozialdemokraten. „Dänemark ist besser mit Zusammenarbeit und Kompromissen gedient“, sagte Lökke Rasmussen der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge am Donnerstag bei einer Buchvorstellung.
„Wenn ich nur mit Unterstützung der extremen Rechten Ministerpräsident werden kann, würde ich lieber die Möglichkeit einer breiten Regierung in der Mitte prüfen, als dass wir die äußeren Flügel das Fundament unserer Gesellschaft einreißen lassen“, sagte er.
Rasmussens Regierungskoalition aus der konservativ-liberalen Venstre, Liberaler Allianz und Konservativen war in den letzten Jahren auf die Unterstützung der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei angewiesen. Umfragen zufolge wird dieses Quartett bei den Wahlen am 5. Juni keine Mehrheit erlangen. Alles deutet darauf hin, dass die Sozialdemokraten den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen.
Chancen auf den Einzug ins Parlament haben neuesten Umfragen zufolge auch zwei neue rechtsextreme Parteien, von denen eine den Islam verbieten und Muslime ausweisen will. „Ich bin sehr bekümmert darüber, wie das parlamentarische Bild nach der Wahl aussehen kann“, sagte Lökke Rasmussen.
Die Chefin der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, sagte, sie sei erstaunt über die Ankündigung von Lökke Rasmussen. „Ich hoffe, es wird viel Zusammenarbeit geben“, sagte sie. „Unser Ausgangspunkt ist jedoch, dass wir eine sozialdemokratische Regierung suchen.“ Es sei zu früh, um über Regierungskonstellationen zu sprechen. Dänemark wählt am 5. Juni ein neues Parlament.