Zürcher Börse schließt sehr freundlich

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr freundlich geschlossen. Im Sog der Wall Street drehten die Indizes a...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr freundlich geschlossen. Im Sog der Wall Street drehten die Indizes am Nachmittag erst richtig auf und beendeten den Tag nach einer starken Schlussauktion auf Tageshoch. Nach den jüngsten Kursverlusten sei es Zeit für eine Gegenbewegung gewesen, sagten Händler. Im Anlegerfokus stand weiterhin der Handelszwist zwischen den USA und China.

Die Aussicht auf eine Verschiebung der geplanten US-Zölle auf Autos habe für eine gewisse Erleichterung gesorgt, hieß es. Zudem positionierten sich einige Marktteilnehmer schon jetzt vor dem Eurex-Verfall am morgigen Freitag, ergänzte ein Börsianer. Positive Signale kamen auch von der US-Konjunktur: So hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai stärker aufgehellt als erwartet. Zudem war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlicher gefallen als gedacht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,90 Prozent höher bei 9.660,59 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,79 Prozent auf 1.497,76 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,83 Prozent auf 11.679,83 Punkte zu. Auf 29 Gewinner kam im SLI eine unveränderte Aktie.

Die Liste der größten Gewinner umfasste Papiere aus verschiedensten Branchen. So zogen im Technologiesektor Temenos um 3,1 Prozent und Logitech um 2,2 Prozent an. Mit den konjunktursensiblen Papieren des Lift- und Rolltreppenbauers ging es unterdessen um 2,8 Prozent nach oben. Händler verwiesen auf Berichte über ein Interesse des Rivalen Kone am Aufzugsgeschäft von Thyssenkrupp. Das wecke Fantasien für eine Konsolidierung innerhalb der Branche.

Mit Swiss Life (plus 2,6 Prozent) und Swiss Re (plus 2,5 Prozent) waren auch zwei Versicherer gesucht, die für ihre solide Dividendenrendite bekannt sind. Und mit Roche (plus 2,6 Prozent) und Givaudan (plus 2,3 Prozent) standen auch defensive Papiere auf den Einkaufszetteln der Anleger. Roche konnte mit verschiedenen positiven Meldungen aufwarten.

Alcon stiegen nach Erstquartalszahlen um 1,6 Prozent. Analysten sprachen zwar von „Licht und Schatten“ in dem Zahlenkranz, unter dem Strich würden aber die positiven Aspekte überwiegen. Die Papiere der ehemaligen Mutter Novartis verteuerten sich um 1,5 Prozent.

Nestlé verteuerten sich um 1,8 Prozent auf 100,42 Franken und überschritten damit erstmals die 100-Franken-Marke. Der Schlusskurs ist gleichzeitig das neue Allzeithoch. Der Nahrungsmittelkonzern verkauft seine Hautpflegesparte für 10,2 Milliarden Franken an ein Konsortium. Damit lösen die Westschweizer laut Analysten mehr als erwartet für den Bereich ein.

Nicht mit dem Gesamtmarkt mithalten konnten die Bankaktien von Credit Suisse (plus 0,7 Prozent) und Julius Bär (unverändert). Der anhaltende Abwärtstrend der Renditen machte den Papieren laut Händlern weiterhin zu schaffen. Die Rendite des für die Bankaktien wichtigsten Taktgebers, der zehnjährigen US-Staatsanleihen, hat einen neuen Tiefstand im laufenden Jahr erreicht.

Dass sich die UBS (plus 2,0 Prozent) diesem Trend entziehen konnten, führten Börsianer vor allem darauf zurück, dass sich die Anteile der Nummer Eins der Schweiz bisher deutlich schlechter entwickelte als die der Mitbewerber.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA518 2019-05-16/19:17