Kosovos Parlament nahm Völkermord-Resolution gegen Serbien an

Prishtina (Pristina) (APA) - Das kosovarische Parlament hat am Donnerstagabend eine vom Parlamentspräsidenten Kadri Veseli vorgeschlagene Re...

Prishtina (Pristina) (APA) - Das kosovarische Parlament hat am Donnerstagabend eine vom Parlamentspräsidenten Kadri Veseli vorgeschlagene Resolution über den „Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen“ des serbischen Staates im Kosovo angenommen. Die Resolution wurde von allen 79 anwesenden Abgeordneten unterstützt. Vertreter der serbischen Volksgruppe blieben der Parlamentssitzung fern.

Im Verlauf der Sitzung wollte das Parlament auch die Bildung einer staatlichen Kommission beschließen, welche die Bildung eines Sondergerichtes in die Wege leiten soll, das sich ausschließlich mit den Kriegsverbrechen der serbischen Streitkräfte während des Krieges (1998-99) befassen soll. Das Parlament soll sich ferner auch zur Errichtung eines Völkermordmuseums in Prishtina äußern und einen Völkermord-Gedenktag festlegen, der künftig in dem jüngsten Staat Europas begangen werden soll.

Mit der Zustimmung Pristinas wurde 2015 ein Sondergericht mit Sitz in Den Haag gebildet, das sich mit den Kriegsverbrechen der einstigen kosovo-albanischen Milizen UCK in der Zeitspanne 1998-2000 befasst. Das Gericht ist ein Bestandteil des kosovarischen Justizsystems. Das Personal besteht ausschließlich aus ausländischen Juristen. Seit Jahresbeginn wurden bereits mehrere ehemalige UCK-Angehörige angehört, Anklage wurde bisher allerdings keine erhoben.