64. Song Contest: Das Finale findet ohne Österreich statt
Tel Aviv/Wien (APA) - Die „Limits“ für Österreichs Song-Contest-Vertreterin Paenda lagen im Halbfinale: Die blauhaarige Sängerin scheiterte ...
Tel Aviv/Wien (APA) - Die „Limits“ für Österreichs Song-Contest-Vertreterin Paenda lagen im Halbfinale: Die blauhaarige Sängerin scheiterte Donnerstagabend in Tel Aviv daran, eines der Tickets für das Finale des 64. Eurovision Song Contests zu ergattern, das am Samstag in der israelischen Hafenstadt über die Bühne geht. Als zu stark erwies sich die Konkurrenz im 2. Halbfinale des Musikbewerbs.
Damit ist Österreich erstmal seit 2013 nicht in der Endrunde der letzten 26 vertreten. Die minimalistisch gehaltene und inszenierte Ballade der 31-jährigen Steirerin Paenda hatte gegenüber den anderen Liedern schlicht ein Aufmerksamkeitsdefizit. Schließlich war das 2. Halbfinale deutlich stärker gelagert als der im Verhältnis äußerst schwache Auftakt des Bewerbs am Dienstag - der noch dazu mit lediglich 17 anstelle der heutigen 18 Teilnehmer bei gleicher Anzahl an Finaltickets besetzt war. So sah sich Paenda mit einigen der Favoriten auf die heurige ESC-Krone konfrontiert.
Dabei gab es vor allem eine starke Herrenriege im Tournament. So setzte sich am Abend Schwedens sympathischer Vertreter John Lundvik mit der vielleicht etwas glatten, aber in toto stimmigen Popnummer „Too Late For Love“ durch, die er unmittelbar vor Österreich performte. Auch der hochgehandelte Niederländer Duncan Laurence gewann am Klavier schmachtend mit seiner melancholischen Powerballade „Arcade“ genügend Stimmen für einen Aufstieg.
Falsett- und beatlastiger legt es Aserbaidschans Chingiz mit „Truth“ an, der dafür ebenso in die Endrunde einzog wie Song-Contest-Wiedergänger Sergey Lazarev aus Russland, der 2016 Platz 3 im Tournament belegte. Der Titel seiner Nummer, „Scream“, ist Programm. Und schließlich komplettierte der auch in Österreich bestens bekannte Schweizer Luca Hänni das Herrenquintett. Nach seinem Triumph bei „Deutschland sucht den Superstar“ 2012 könnte der sympathisch-quirlige Sänger nun zum Superstar des ESC aufsteigen - die Inszenierung seiner strandpartytauglichen Feierhymne „She Got Me“ gehört jedenfalls zu den ausgefeiltesten im Bewerb 2019.
Bei den Damen gelang es der erstaunlicherweise als ihre eigene Mutter gestylten Dänin Leonora mit ihren 20 Jahren und der putzigen, radiotauglichen Nummer „Love Is Forever“ ebenso, ein Finalticket zu lösen, wie der Malteserin Michela mit der durchaus avancierteren Popnummer „Chameleon“ im Ariana-Grande-Styling. Hinzu kamen zwei Vertreterinnen der Fraktion verzweifelt schreiender Frauen: Eher überraschend Albaniens Jonida Maliqi mit der Ethnonummer „Ktheju tokes“ und Nordmazedoniens stimmstarke Tamara Todevska mit der Empowermentballade „Proud“. Norwegens Trio KEiiNO komplettierte schließlich mit Eurotrash unter dem Titel „Spirit In The Sky“ das Feld der Aufsteiger.
Und schließlich hatte auch Österreichs ESC-Königin 2014 noch einen kleinen Intervieweinsatz als Mischkulanz aus Conchita und ihrem neuen Alter Ego Wurst. Schließlich ist immerhin Conchita beim Finale mit dabei - als Mitglied einer ESC-Allstars-Truppe, die die Songs der anderen interpretiert, in ihrem Fall Mans Zelmerlöws Wien-Hit „Heroes“.
(S E R V I C E - www.eurovision.tv)
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