„Rocketmans“ Kristalle stammen aus Tirol
Ende des Monats kommt Elton Johns Biografie „Rocketman“ in die Kinos. Kostümbildner Julian Day verarbeitete für die Filmoutfits mehr als eine Million Swarovski-Kristalle.
Von Judith Sam
Wattens –„Darf’s ein bisschen mehr sein?“ – so dürfte das Credo von Elton John lauten. Finden sich in der Garderobe des Superstars doch Pelze in fluoreszierendem Grün, mit Ponyleder gefütterte Python-Jacken, rosa gepunktete Anzüge und Hüte voll Straußenfedern. Ganz schön schrill.
Da überrascht es nicht, dass im Film „Rocketman“, in dem das Leben des 72-Jährigen nacherzählt wurde, nicht mit extravaganten Outfits gegeizt wird. Klingt nach der optimalen Bühne für Swarovski, um einen strahlend-funkelnden Beitrag zu leisten: Kostümdesigner Julian Day verwendete über eine Million Swarovski-Kristalle, um Sir Eltons extravaganten Stil zu untermalen.
„Die Kristalle ziehen Aufmerksamkeit an. Sagen wir, mein Design ist auf einem Level von 110 Prozent – dann verleihen die Kristalle den Kostümen 150 Prozent“, plaudert der Stardesigner während eines Besuchs in den Kristallwelten in Wattens. Elton John und sein Mann David Furnish begutachteten alle Werke des Designers: „Elton liebte sie alle. Da gibt es Schuhe, die wir für den Film produziert haben. Die fand er so gut, dass wir ein zweites Paar für ihn anfertigten. Die einzigen Outfits, bei denen er sich einmischte, waren die seiner Mutter. Die erschienen ihm teilweise zu glamourös. Ich war anfangs recht nervös, was Elton wohl sagen würde. Ich habe zwar schon einige Filmbiografien über Musiker ausgestattet, doch leider waren die meisten von ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Leben.“
Auch Taron Egerton, der Hauptdarsteller, der Elton John verkörpert, war offenbar angetan von den glitzernden Gewändern. „Wir haben einige Kostümproben mit ihm gemacht. Das war wichtig für Taron. Er traf Elton auch einige Male. Das Anziehen der Schuhe, Sonnenbrillen und Kleidungsstücke half ihm, die Essenz von Eltons Charakter zu finden, nach der er suchte“, sagt Day.
Der Kostümbildner hat bereits in mehreren Filmen Swarovski-Kristalle zur Geltung gebracht – zuletzt in „Bohemian Rhapsody“, der Biografie über Queen-Star Freddie Mercury. „Die Kristalle machen stets einen großen Teil der Inszenierung aus“, schwärmt Day.
Der erste Auftritt der Tiroler Kristalle in Hollywood liegt mittlerweile mehr als 85 Jahre zurück. Das glitzernde Debüt feierten sie im Film „Blonde Venus“ mit Marlene Dietrich. Später trällerte Marylin Monroe „Diamonds Are a Girl’s Best Friend“ in „Blondinen bevorzugt“. Dabei trug sie – wie könnte es anders sein – glitzernde Swarovski-Kristalle am Körper. Die Liste der Kinofilme, in denen Tirols funkelnde Exportschlager mitwirkten, ist lang – von „Breakfast at Tiffany’s“ über „Black Swan“ und „Cinderella“ bis hin zu „The Great Gatsby“.
Wer sich ein eigenes Bild von Elton Johns glitzernd umgesetztem Leben machen will, kann „Rocketman“ ab 30. Mai in den Kinos bewundern.