Landespolitik

Klinik muss für Spitalsreform bis 28. Mai liefern

Eigentlich sollte auch die Kinder- und Jugendabteilung in St. Johann geschlossen werden. Sie bleibt jetzt aber bestehen.
© Mühlanger

Gesundheits-LR Bernhard Tilg (ÖVP) ist sich mit den Bezirksspitälern über Struktur- und Angebotsanpassungen einig. Er musste allerdings teilweise zurückrudern.

Innsbruck –Die Stimmung zwischen Krankenhausbetreibern und dem Land Tirol ist nicht ungetrübt. Nicht nur wegen notwendiger Neuerungen. Schuld daran soll zum Teil das steirische Beratungsunternehmens EPIG sein, das die Grundlagen (Zahlen, Daten, Fakten) für die Spitalsreform geliefert hat. Zu technisch, zu wenig vertraut mit den regionalen Gegebenheiten und zu isoliert von der Gesamtsituation sei die Reform aufbereitet worden, lautet der Vorwurf. Trotzdem: LR Bernhard Tilg hat die Häusergespräche abgeschlossen, mit den Trägern der sechs Bezirksspitäler ist er sich einig. Weil er auch Abstriche gemacht hat.

So bleibt in St. Johann die Kinderabteilung mit mehr als zehn Betten und der Status eines Primariats bestehen. Mit Lienz, Schwaz, Reutte und Kufstein gibt es ebenfalls überwiegend Einvernehmen, in den nächsten zwei Wochen werden die Betten- und Abteilungsstrukturen vorgestellt.

In der Landeskrankenhausholding Tirol Kliniken mit der Klinik Innsbruck, Natters und Hall hakt es noch. Wobei Hochzirl außen vor ist. Die ursprüngliche Verlagerung der Lungenheilkunde und der Inneren Medizin von Natters nach Innsbruck bzw. Hall wurde gestoppt, eine Expertengruppe berät ab nächster Woche über ein Gesamtkonzept. Die Leistungsabstimmung zwischen Hall und Innsbruck gestaltete sich ebenfalls als schwierig, hier reden die Klinikchefs und Primarärzte ein gewichtiges Wort mit. So gibt es jetzt eine Standortgarantie für die Urologie in Hall, die 24 Betten werden vorerst nicht angetastet.

Die Strukturmaßnahmen mit 115 Betten weniger in Innsbruck sollen spätestens am 28. Mai unter Dach und Fach sein. Tilg ist ziemlich verärgert über die Verschiebung und will nicht länger zuwarten. Er erwartet sich Ergebnisse von den Tirol Kliniken. Denn finanziell ist das Landeskrankenhaus Innsbruck das Herzstück der Spitalsreform.

Kritik kommt von der Liste Fritz: „Nach dem Bauchfleck mit Anlauf bei der Spitalsreform wird es endlich Zeit, dass Tilg die ominöse Studie der steirischen Experten auf den Tisch legt“, fordert Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Wenn irgendwelche steirischen Gesundheitsexperten unsere Gesundheitspolitik auf dem Reißbrett planen, wolle man auch die Zahlen und Fakten dazu sehen. Haselwanter-Schneider stellt überdies den medizinischen Geschäftsführer der Tirol Kliniken, Christian Wiedermann, in Frage und wirft Landesrat Tilg Verunsicherung vor. (pn)

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