Frau verübte aus Angst Einbrüche in Tirol
Mit Tirol abgeschlossen hat eine 23-Jährige. So sehr, dass sie der Justiz ihren Umzug nach Wien nicht gemeldet hatte — obwohl sie wusste, da...
Mit Tirol abgeschlossen hat eine 23-Jährige. So sehr, dass sie der Justiz ihren Umzug nach Wien nicht gemeldet hatte — obwohl sie wusste, dass noch ein Prozess auf sie zukommt. Gestern erschien die 23-Jährige dennoch am Landesgericht und entging so einer Ausschreibung zur Verhaftung. Noch vor einem Jahr war die Frau unter fast unvorstellbaren Lebensumständen in Beziehung mit einem in Tirol ansässigen Türken gestanden. Mangels Wohnung nächtigten beide über Monate im Pkw des Mannes. Schon bald hatte die 23-Jährige aufgrund eingeschränkter Bewegungsfreiheit mit Thrombosen an den Beinen zu kämpfen.
Um Sprit und Essen zu finanzieren, starteten beide eine Einbruchsserie. Ziel: Automaten. Resultat: wenig Beute, enormer Sachschaden. Im August hatte der Spuk ein Ende. Über die DNA-Treffer kam hervor, dass der 30-Jährige bereits 2012 versucht hatte, eine Innsbruckerin zu vergewaltigen. Dafür sitzt er nun für dreieinhalb Jahre in Haft. Die 23-Jährige beteuerte gestern, dass sie die Einbrüche in einer absoluten Drucksituation verübt hätte. In einer eigentümlichen Konstellation aus Abhängigkeit und Gewalt hätte sie Angst vor dem Mann gleichwie Angst gehabt, diesen zu verlieren. Zehn Monate bedingte Haft ergingen rechtskräftig.
Diversion nach Skiunfall
Wie schwierig es ist, bei Skiunfällen einen Schuldbeweis zu führen, zeigte sich gestern am Landesgericht. Ein Deutscher soll einem Landsmann in Ischgl über die Ski gefahren sein. Dass der andere dadurch gestürzt und schwer verletzt worden war, wollte der Angeklagte nicht mitbekommen haben — das Gegenteil schwer zu beweisen. Tritt dessen Haftpflichtversicherung nun in den Schaden ein, ist die Sache mit einer Diversion und vorab 500 Euro Teilschmerzensgeld erledigt. (fell)