Alte Römerstraße erobert neue Medienwelt
Zeitreise auf der Via Claudia wird mit neuen Medien erlebbar, erste Etappen werden noch heuer freigeschaltet.
Fließ –Rückblick und Ausblick gab der Verein Via Claudia Augusta Tirol mit Obmann Walter Stefan kürzlich im Fließer Dokumentationszentrum. Höhepunkte 2018 waren, so Stefan, das historische Symposium in der Burgenwelt Ehrenberg, archäologische Grabungen bei Tarrenz, die Auflage historischer Karten sowie die Eröffnung der Radbrücke am Inn bei Pfunds. Rund 40.000 Radfahrer jährlich erkunden die mehr als 700 Kilometer lange Römerstraße zwischen Donauwörth (Bayern) und Altino bei Venedig, die gerne auch als „europäische Kulturachse“ bezeichnet wird. Zudem locken kulturhistorische Schätze sowie reizvolle Landschaften etwa 10.000 Wanderer. Die neueste Möglichkeit, die Römerstraße zu erkunden, ist dem digitalen Zeitalter geschuldet. Der Tiroler Via Claudia Verein konnte 2017 ein EU-gefördertes Interreg-Projekt (Österreich-Italien) an Land ziehen – Titel „Hereditas“. Das Projektvolumen liegt bei 1,5 Mio. Euro.
Demnächst werden erste Etappen „des bekanntesten Themenweges im Alpenraum“ freigeschaltet, wie Koordinator Christoph Tschaik- ner berichtete. „Der User steigt in das virtuelle Museum ein und startet eine spannende Zeitreise. Man fliegt über die Via Claudia.“ Man habe einiges an Fiktion eingebaut, weil die Infrastruktur vor 2000 Jahren entlang der Straße im Detail nicht bekannt sei. Eine Darstellung im Außerfern etwa zeigt den Lech bei Breitenbach und parallel dazu die Via Claudia samt Straßenstation.
Die Arbeitsgruppe „Kultur und Bildung“ mit Leiterin Eva Lunger will Interesse für die Via Claudia bereits an Schulen wecken. Dazu habe man einen Info-Koffer entwickelt. „Wir möchten die internationale Kooperation intensievieren und die Kulturstraße noch stärker bewerben“, sagte Obmann Stefan zu den neuen Herausforderungen. www.viaclaudia.org (hwe)