Causa Strache: Nicht die erste blaue Affäre
Wien (APA) - Das belastende Video von Vizekanzler und Parteichef Heinz-Christian Strache ist vielleicht einer der größten aber nicht der ers...
Wien (APA) - Das belastende Video von Vizekanzler und Parteichef Heinz-Christian Strache ist vielleicht einer der größten aber nicht der erste Skandal in der FPÖ. Die Freiheitlichen waren immer wieder mit diversen Affären konfrontiert, viele davon drehten sich um illegale Parteispenden. Im Folgenden ein Auswahl freiheitlicher Pannen:
Eine der bekanntesten Affäre aus der jüngsten Zeit betraf Strache selbst. 2006 waren Jugendfotos von ihm bei angeblichen „Wehrsport“-Übungen publik geworden. Strache hatte die Bilder, die ihn in Uniform zeigen, mit „Paintball-“ bzw. „Gotcha-“Spielen erklärt. Ein weiteres Bild zeigte Strache mit drei abgespreizten Fingern der rechten Hand. Strache bestritt, dass es sich dabei um den Kühnen-Gruß (eine Abwandlung des Hitler-Grußes) gehandelt hat. Unumstritten ist jedenfalls, dass Strache in jungen Jahren am ganz rechten Rand andockte. Im Haus von NDP-Gründer Norbert Burger ging Strache, der mit dessen Tochter liiert war, ein und aus.
Der letzte prominenten blaue Problemfall betraf den frühere Dritte Nationalratspräsident Martin Graf, der ebenfalls wegen rechter Umtriebe höchst umstritten war. Mitarbeiter seines Büros sollen bei einem rechtsextremen Versand Bestellungen aufgegeben haben, ein weiterer fiel durch die Verwicklung in eine Schlägerei in einem Rotlichtetablissement auf.
Graf wurden darüber hinaus Ungereimtheiten im Zusammenhang mit Fördergeldern für das Forschungszentrum Seibersdorf, dessen Geschäftsführer er war, vorgeworfen. Entsprechende Ermittlungen wurden eingestellt. Auch in der Causa Meschar gab es keine gerichtlichen Folgen, aber zumindest eine schlechte Optik. Graf wurde in diesem Fall von der betagten Dame Gertrude Meschar vorgeworfen, er hätte sie überredet, ihr Vermögen in eine Stiftung zu transferieren, ihr Geld dabei aber schlecht veranlagt.
Noch nicht so lange her ist der Fall Uwe Scheuch und die sogenannte „Part of the game“-Affäre, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem aktuellen Strache-Fall hat. 2010 tauchte eine Tonbandaufnahme vom damaligen Kärntner Landesrat Scheuch auf, auf der er Bereitschaft signalisiert, einem potenziellen russischen Investor im Gegenzug zu einem Investment die österreichische Staatsbürgerschaft zu verschaffen und fordert für seine damalige Partei BZÖ eine Spende.
Aus dem gleichen Stall kam auch die Birnbacher-Affäre. Der Steuerberater Dietrich Birnbacher hat beim Hypo-Verkauf ein überhöhtes Honorar bekommen, um Teile davon dem BZÖ und der ÖVP zukommen zu lassen.
Zu den größeren Causen gehört die Parteispendenaffäre um die Telekom Austria (TA). Insgesamt 960.000 Euro sollen im Wahlkampf 2006 in mehreren Tranchen über zwei zwischengeschaltete Werbe-Agenturen an das BZÖ geflossen sein sollen.
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