Abstiegsfinale gegen Admira: Für Wacker zählt heute nur ein Sieg
In der Südstadt ist Tabellenschlusslicht FC Wacker heute ab 17 Uhr im Kampf um den Klassenerhalt in der tipico-Bundesliga gegen den Abstiegskonkurrenten Admira praktisch zum Siegen verdammt.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck – „Wir schaffen das“, ist der einhellige Tenor beim FC Wacker. Angefangen von Obmann Gerhard Stocker, Sportchef Alfred Hörtnagl, Trainer Thomas Grumser und Legionär Cheikhou Dieng strahlte man vor dem heutigen „Entscheidungsspiel“ ab 17 Uhr in der Südstadt demonstrativ Optimismus aus. Denn wenn der Klassenerhalt doch noch geschafft werden soll, ist für das Tabellenschlusslicht Verlieren auf alle Fälle verboten, ein Sieg praktisch Pflicht. „Es zählt nicht, was bisher gegen die Admira passiert ist, sondern einzig und allein, dass wir gewinnen. Wir sind alle heiß, gut vorbereitet und freuen uns auf das Spiel“, meinte FCW-Innenverteidiger Manuel Maranda, der bei seinem Ex-Klub Admira heute wohl sein letztes Auswärtsspiel im FCW-Dress bestreitet. Denn der Transfer des 21-Jährigen nach England zum Championship-League-Aufsteiger FC Barnsley samt stattlicher Ablösesumme scheint fix. Freilich noch Nebensache, denn die „volle Konzentration gilt dem Klassenerhalt“.
Dreimal bezog der FC Wacker in dieser Saison schon empfindliche Niederlagen gegen den Abstiegskonkurrenten. Wie es im womöglich entscheidenden vierten Anlauf klappen soll, beantwortet der Trainer: „Unsere Defensive steht recht stabil. In den letzten drei Runden kassierten wir nur zwei Tore. Außerdem sind wir diese speziellen Drucksituationen schon gewohnt und behielten zuletzt in den brisanten Spielen gegen Hartberg und auswärts in Altach die Nerven. Die Admira wähnte sich nach dem Heimsieg im Tivoli wohl schon zu früh in Sicherheit.“ Man ist gewarnt vor den Admira-Standards und den hohen Bällen Richtung Torjäger Sasa Kalajdzic, der zuletzt bei der 3:1-Auswärtssieg im Tivoli zweimal einnetzte.
Zwei Runden vor Schluss hat es der FC Wacker noch selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu schaffen. Voraussetzung dafür sind drei Punkte. Gelingt das heute und Hartberg verliert in Altach, kann auf der Heimfahrt im Bus gefeiert werden. Verliert der FC Wacker und Hartberg gewinnt, ist der Abstieg vorzeitig besiegelt. Eine Konstellation, die Nervenstärke und einen kühlen Kopf verlangt. „Es war wichtig, eine Balance zu finden zwischen Anspannung und Fokussierung, aber doch auch ein bisschen eine Lockerheit reinzubringen, weil das Spiel ja doch entscheidend ist für uns“, gab Grumser Einblick in die Trainingswoche. Bis auf den gesperrten Lukas Hupfauf drängt sich keine Änderung auf.
Angespannt ist auch die Lage in der Südstadt. „Wir haben zwei Spieltage vor Schluss die Chance, unser Saisonziel zu erreichen. Deswegen sind wir sehr motiviert“, meinte Admira-Trainer Reiner Geyer. Die bisherigen drei Siege gegen Wacker seien gut für den Kopf. „Das nehmen wir schon mit, auch wenn am Samstag ein neues Spiel wartet.“ Einen Teil zum Sieg gegen die Tiroler könnte auch der beim 2:2 in Altach verletzt ausgetauschte und nun wieder fitte Stephan Zwierschitz leisten: „Es ist unser Spiel des Jahres. Jeder Einzelne muss kämpfen bis zum Umfallen.“ Um mehr Zuschauer anzulocken, haben am „Red Day for free“ alle Anhänger, die in roter Kleidung zum Stadion kommen, freien Eintritt. Aber auch die Schwarzgrünen können sich über stimmgewaltige Unterstützung zahlreicher Wacker-Fans freuen.