Eishockey: Tschechien vor der Brust und Italien im Kopf
Bratislava (APA) - Enttäuschung wegstecken und die letzten Reserven mobilisieren heißt es für Österreichs Eishockey-Nationalteam in Bratisla...
Bratislava (APA) - Enttäuschung wegstecken und die letzten Reserven mobilisieren heißt es für Österreichs Eishockey-Nationalteam in Bratislava. Nach der 3:5-Niederlage gegen Norwegen im ersten Schlüsselspiel um den WM-Klassenerhalt geht es am Montag (20.15 Uhr) im direkten Duell mit Italien um das Ticket für die WM 2020 in der Schweiz.
Am Sonntag (16.15 Uhr/beide live ORF Sport +) steht zunächst aber noch das Spiel gegen Tschechien bevor. Die stets von tausenden Fans unterstützten Tschechen haben zwölf NHL-Spieler im Kader, sind praktisch schon im Viertelfinale und haben in 13 Partien gegen Österreich noch nie verloren.
Zur klaren tschechischen Favoritenrolle kommt, dass sich das ÖEHV-Team nicht voll auf dieses Spiel fokussiert, hat es doch keine Auswirkungen auf den rot-weiß-roten Erfolg oder Misserfolg bei der WM. „Es wird nicht überraschend sein, dass wir gegen Tschechien nicht den hinterletzten Effort (Anm.: Anstrengung) geben werden. Wir werden den einen oder anderen Spieler schonen und uns auf die Italien-Partie fokussieren“, erklärte Teamchef Roger Bader.
Am Ende einer Saison und eines intensiven Turnierprogramms, das für die ÖEHV-Auswahl sieben Spiele in zehn Tagen bringt, müssen die Akkus für Montag noch einmal aufgeladen werden. „Wir müssen schauen, dass wir uns gut erholen. Alle sind schon müde nach einer langen Saison, Regeneration wird der Schlüssel sein“, sagte Verteidiger Dominique Heinrich.
Die Enttäuschung nach dem Norwegen-Spiel soll schnell weggesteckt sein. So wie im Vorjahr, als man am Tag nach dem 2:5 gegen Frankreich mit einem 4:0 gegen Weißrussland den Verbleib in der A-WM geschafft hat. „Das gehört zum Wettkampf und zum Profispiel, dass man mit Sieg und Niederlage umgeht. Wir werden in alter Stärke gegen Italien spielen“, versicherte Bader.
Dass sich Österreich in dieser Situation befindet, kommt ohnehin nicht unerwartet. Das WM-Programm sah für sein Team fünf Spiele als Außenseiter, ein Match auf Augenhöhe (Norwegen) und zum Abschluss das Duell mit dem Aufsteiger vor. „Dass es gegen Italien ein Alles-oder-Nichts-Spiel ist, damit haben wir uns schon lange beschäftigt, dass das der Fall sein kann, sogar die wahrscheinlichste Variante. Das ist jetzt so. Natürlich hofft man, dass man gegen die Favoriten was mitnimmt. Aber das war unmöglich, die waren viel besser als wir“, meinte der Teamchef.
Der Schweizer hebt vielmehr das Positive hervor, das er gegen Norwegen gesehen hat. „Die Linien haben funktioniert, alle vier Linien haben Chancen herausgespielt. Die Powerplay-Blöcke waren auch gut. Komarek, der zweimal gefehlt hatte, hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben druckvoller gespielt als in ersten vier Spielen. Wenn wir das wiederholen können, haben wir eine sehr gute Chance gegen Italien“, ist Bader überzeugt.
Eines bereitet ihm aber Kopfzerbrechen: „Wir brauchen auch gegen Italien eine gute Torhüterleistung, da brauchen wir uns nichts vormachen.“ Nach dem Ausfall von David Kickert wird die Bernhard Starkbaum, gegen Norwegen kein starker Rückhalt und vom Teamchef kritisiert, oder Lukas Herzog liefern müssen.