Rechtsallianz in Mailand - FPÖ-Mayer: „Europa vor epochaler Wende“
Mailand (APA) - Bei der Großveranstaltung europäischer Rechtspopulisten in Mailand hat der FPÖ-Europaabgeordnete Georg Mayer die EU-Wahlen a...
Mailand (APA) - Bei der Großveranstaltung europäischer Rechtspopulisten in Mailand hat der FPÖ-Europaabgeordnete Georg Mayer die EU-Wahlen am 26. Mai als epochale Wende für Europa bezeichnet. „Wir können entscheiden, ob wir ein Europa der Masseneinwanderung, der Zentralisierung, und der Islamisierung erdulden wollen, oder ob wir unsere großartige europäische Kultur verteidigen wollen“, so Mayer.
In seiner Ansprache auf dem Mailänder Domplatz sagte der FPÖ-Politiker, die Europäer stünden vor der Wahl zwischen Grenzschutz und Masseneinwanderung aus Afrika, zwischen der großartigen vielfältigen europäischen Kultur und einer Einheitskultur. „Wir können zusammen unsere Zukunft schreiben, Europa steht vor einer epochalen Wende“, sagte Mayer.
Der FPÖ-Politiker lobte die Arbeit von Italiens Innenminister und Chef der rechten Lega Matteo Salvini. „Er ist nicht nur der Schützer Italiens, sondern ganz Europas. Er hat die Massenmigration gestoppt und bekämpft aktiv den Menschenhandel“, sagte Mayer. Er vertrat in Mailand den FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky, der wegen der Regierungskrise seine Teilnahme an der Veranstaltung in Mailand absagte.
„Wir sind nicht diejenigen, die Europa zerstören. Wir sind das Medikament für den europäischen Patienten. Wir sind nicht die Zerstörer und die Spalter, sondern die Reformer und Bewahrer“, erklärte Mayer. Rechtspopulistische Parteien seien die „Verteidiger der Demokratie“ und ein Schutzdamm für die Freiheit.
Zehntausende Aktivisten der Lega beteiligten sich auf dem Mailänder Domplatz an der Großveranstaltung mit den Chefs von elf rechtspopulistischen Parteien. Eine Woche vor der Europawahl warben die Parteien unter der Regie Salvinis für ihre Allianz „Europa des gesunden Menschenverstandes“, die im Europaparlament eine große Fraktion gründen soll. Diese soll laut Salvinis Angaben „Europäische Allianz der Nationen und der Völker“ heißen.
Mit Salvini traten auf der großen Bühne unweit des Mailänder Doms Jörg Meuthen von der Alternative für Deutschland (AfD), Marine Le Pen von der französischen Nationalen Sammlungsbewegung (Rassemblement National, RN), und Geert Wilders von der niederländischen Freiheitspartei (PVV) auf. Sie warben zusammen für die rechtspopulistische Allianz, die Europa von innen erneuern solle. „Wir bauen zusammen die Zukunft Europas auf“, sagte Salvini.
Dem Bündnis haben sich inzwischen unter anderem der belgische Vlaams Belang, die Partei Wahre Finnen, die Dänische Volkspartei (DF), die tschechische Freiheit und direkte Demokratie (SPD), die bulgarische Volya-Partei, die slowakische SME Rodina sowie die estnische Konservative Volkspartei (EKRE) angeschlossen. Die Versuche Salvinis und Le Pens, auch die ungarische Fidesz von Regierungschef Viktor Orban für die Allianz zu gewinnen, sind bisher gescheitert.
Umfragen zufolge dürften rechtspopulistische und europafeindliche Parteien in zahlreichen EU-Staaten bei der nächste Woche anstehenden Europawahl deutlich zulegen. Salvinis Lega etwa könnte mehr als 30 Prozent der Stimmen einfahren und damit zur stärksten Kraft in Italien werden.