Floriani-Jünger auf Trab gehalten: Dreimal täglich geht der Alarm
Technische Einsätze und Hilfeleistungen hielten die Außerferner Feuerwehren 2018 auf Trab. 10.523 Arbeitsstunden stehen zu Buche. Peter Schädle wurde zum neuen Bezirkskommandant-Stellvertreter gewählt.
Von Simone Tschol
Bach –Abgedeckte Hausdächer, Verkehrsunfälle samt Bergung von Schwerstverletzten, Ölspuren, Sucheinsätze, Hilfeleistungen und Brandereignisse hielten die Außerferner Florianijünger 2018 auf Trab. „Aber im Gegensatz zu anderen Bezirken war es ein ruhiges Jahr“, ließ Bezirksfeuerwehrinspektor Konrad Müller am Sonntag vor versammelter Mannschaft im Gemeindesaal in Bach wissen. Dorthin hatte der Bezirksfeuerwehrverband die Spitzen der Außerferner Wehren zum 120. Bezirks-Feuerwehrtag geladen.
Neben 104 Delegierten waren auch 23 Bürgermeister, die Feuerwehrspitzen der Bezirke Landeck, Imst, Innsbruck-Stadt, Schwaz und Lienz, Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft sowie zahlreiche Vertreter anderer Rettungsorganisationen der Einladung gefolgt.
Inklusive der Betriebsmannschaft von Plansee werden im Bezirk aktuell 41 Feuerwehren mit 1705 aktiven Mitgliedern gezählt. Mit der Reserve- und den 18 Jungfeuerwehrgruppen erreicht der Mannschaftsstand beachtliche 2903 Freiwillige.
Insgesamt 1032-mal wurden die Außerferner Wehren 2018 alarmiert. 772 Einsätze wurden abgearbeitet – „souverän und professionell“, wie BFI Konrad Müller attestierte. Dies spiegle sich auch in den Schadenszahlen wider. „Da liegen wir im landesweiten Vergleich im guten hinteren Drittel“, erklärte Müller.
Zwar wurde das Außerfern in den letzten Jahren von großen Katastrophen verschont, dennoch gab es auch 2018 einige Großschadensereignisse. Dazu zählt der Dachstuhlbrand eines Bauernhauses in Namlos (Brandursache offen, Schadenssumme 750.000 Euro), der Brand an der Talstation der Marienbergbahn in Biberwier (technischer Defekt, 90.000 Euro Schaden), der Stadlbrand in Bach (Brandstiftung, ca. 300.000 Euro Schaden). Hinzu kamen Einsätze durch Sturm (abgedeckte Dächer) und zahlreiche Verkehrsunfälle. Müller: „Die Planseestraße entwickelte sich zum Hotspot. Zahlreiche Verkehrsunfälle mit zum Teil Schwerverletzten forderten die Rettungsmannschaften.“
10.523 Einsatzstunden, geleistet von 7807 Frauen und Männern, schlugen zu Buche, die Fahrzeuge legten dabei 6189 km zurück. „Bis auf kleinere Blechschäden zum Glück unfallfrei“, so Müller.
Ein starkes Plus wurde bei Alarmen durch Rauchmelder verzeichnet. Müller: „Im Vorjahr sorgten 111 aufgeschaltete Anlagen für 126 Meldungen, das sind um 39 mehr als im Jahr zuvor.“ An einigen Anlagen komme es immer wieder zu Fehlalarmen. Das sei sehr ärgerlich. „Wir helfen natürlich gerne dort, wo Hilfe gebraucht wird. Aber durch die Wartung der Anlagen könnten viele unnötige Einsätze verhindert werden.“
Auch der Wille zur Weiterbildung kam bei der Tagung zur Sprache. Die fleißigsten Kursteilnehmer waren demnach die Mitglieder der Betriebsfeuerwehr Plansee, gefolgt von den Feuerwehren Reutte, Höfen, Breitenwang und Lechaschau. Nur knapp 400 der 1705 Feuerwehrmänner und -frauen nahmen an Weiterbildungskursen teil. „Drei Feuerwehren waren bei keinem Kurs“, bemängelte BFKStv. Manfred Storf.
Er verabschiedete sich nach elf Jahren als Bezirks-Vize in die „Feuerwehr-Pension“. Bei der Neuwahl, der sich Peter Schädle aus Grän und Thomas Trenkwalder aus Höfen stellten, ging Schädle mit 52 zu 47 Stimmen als Sieger hervor. Bezirksfeuerwehrkommandant Dietmar Berktold gratulierte: „Wir werden den Laden schon schaukeln.“
Für den scheidenden Stellvertreter Storf fand Berktold nur lobende Worte. „Du hinterlässt eine große Lücke, sowohl als Kamerad als auch als Freund.“ Als Abschiedsgeschenk gab es nicht die übliche Uhr, sondern ein Wellnesswochenende. „Deine Frau soll ja auch was davon haben. Schließlich musste sie dich über all die Jahre mit der Feuerwehr teilen“, meinte Berktold, der auch gleich das Zeitfenster für Storfs Feuerwehr-Pension absteckte: „Spätestens beim Landesbewerb am kommenden Wochenende sollten wir uns wieder sehen.“
Beförderungen und zahlreiche Ehrungen wurden von den Delegierten mit Applaus aufgenommen.