Vengaboys treten mit Ibiza-Song bei Donnerstagsdemo in Wien auf
Geht es nach Jan Böhmermann, bekommt Österreich ihn jetzt: Seinen David-Hasselhoff-Moment. Den Soundtrack der Regierungskrise steuern ja bekanntlich die Vengaboys mit ihrem 90er-Trash-Hit „We‘re Going To Ibiza“ bei. Diese Woche heißt es für die Band: „We‘re Going To Vienna“.
Wien — Wohl kaum ein Lied taugt dieser Tage hierzulande besser als ironisches Statement als der 90er-Jahre-Hit „We're Going To Ibiza". Nach Platz eins in den Charts kündigten sich die Vengaboys nun tatsächlich für einen Auftritt in Wien an — und das passenderweise bei der nächsten Donnerstagsdemo vor dem Bundeskanzleramt, die seit dem Antritt der türkis-blauen Regierung ja wöchentlich — und auch nach dem Koalitions-Aus weiterhin — stattfindet.
Wie der Radiosender FM4 berichtet, haben sowohl das Management als auch die Veranstalter der Donnerstagsdemos den Auftritt bestätigt.
„Wie Hasselhoff in Berlin"
Einmal mehr hatte da auch der deutsche Satiriker Jan Böhmermann seine Finger im Spiel, der ja seit dem Aufkommen des Ibiza-Skandals eine nicht ganz untergeordnete Rolle spielt. So forderte er die Vengaboys via Twitter auf, unbedingt in Wien aufzutreten, „damit Österreich 30 Jahre nach dem Mauerfall endlich auch seinen ganz persönlichen David-Hasselhoff-Moment bekommt". Eine Umfrage fand dementsprechend eindeutige Zustimmung der Twitter-Gemeinde.
Captain Kim von den Vengaboys sagt in einem Statement dazu: „We're Going To Ibiza! als Protestsong in Österreich! Sie hätten auch jeden Bob Dylan Song nehmen können. Dies beweist nicht nur, dass die Österreicher einen fantastischen Musikgeschmack haben. Es zeigt auch, gerade wenn man die Schwere dieses Skandals betrachtet, dass die Österreicher einen fantastischen Sinn für Humor haben!"
Unverhoffte Popularität
„Österreich braucht Liebe", fügt Bandmitglied D-Nice hinzu, „The Vengabus is coming! So, we'll pump up the sound system, because we're going to WIEN!". Am 23. August treten die Niederländer außerdem bei einer 90er-Konzert-Party in Moosburg in Kärnten auf.
Dass der Eurodance-Song 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung zu einer derart erfolgreichen Protestnummer avanciert, hätten sich die DJs Danski und Delmundo, die die Band 1996 gründeten, wohl nicht gedacht. 1999 war nämlich gerade einmal Platz zwölf in den Charts drin. (tst)