Grünberg statt Hörl: Domino-Effekt bei Tiroler Mandataren
Glücklich sei er nicht, räumt Franz Hörl ein. Dennoch wird der Zillertaler sein Mandat im Nationalrat aufgeben, um der türkisen Behindertens...
Glücklich sei er nicht, räumt Franz Hörl ein. Dennoch wird der Zillertaler sein Mandat im Nationalrat aufgeben, um der türkisen Behindertensprecherin Kira Grünberg den Verbleib zu sichern. Andernfalls hätte Grünberg das Hohe Haus verlassen müssen, wenn der bisherige Justizminister Josef Moser wieder Abgeordneter wird.
Warum diese Rochade? Am Beginn steht Moser. Er verliert sein Ministeramt, sobald Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine neue Übergangsregierung ernennt.
Moser hat aber ein Rückkehrrecht in den Nationalrat — und hier kommt Grünberg ins Spiel: Als Moser im Dezember 2017 in die Regierung kam, wechselte sie von ihrem Landes- auf Mosers frei gewordenes Bundesmandat. Nach dem Ausscheiden aus der Regierung kann Moser aber zurück, Grünberg wäre ohne Mandat.
Jetzt ist im Mandatsdomino Hörl an der Reihe: Dieser bekam 2017 Grünbergs Landesmandat. Nun muss er darauf verzichten, damit Grünberg nicht leer ausgeht.
Im Gespräch mit der TT bestätigt Hörl die Rochade: „Ich bin gerne bereit, für Kira dieses persönliche Opfer zu bringen. Sie hat ihren Job als Behindertensprecherin der ÖVP unglaublich fleißig und engagiert gemacht.“
Nur eine Bedingung stellt Hörl: Grünberg müsse von der Bundespartei dauerhaft abgesichert werden, sie müsse also im Herbst ein Mandat auf der Bundesliste bekommen.
Hörl selbst will nach der Nationalratswahl auch zurück ins Parlament. Die Chancen dafür stehen gut: Zwar wird Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck die Landesliste der ÖVP anführen, Hörl ist hinter ihr — wieder einmal — die Nummer zwei. Schramböck soll aber auch auf der Regionalliste im Unterland kandidieren. Und ohnehin hoffen die Türkisen, dass Schramböck einer künftigen Regierung wieder angehört; für Nachrücker Hörl wäre damit ein Tiroler Landesmandat frei. (sabl, pn)