100 Migranten in maltesischen Gewässern in Seenot

Im Mittelmeer ist ein Schiff mit 100 Migranten an Bord in Seenot geraten. Das Schiff befinde sich in maltesischen Gewässern, berichtete am Montag die Hilfsorganisation „Alarm Phone“, die Seenotfälle meldet. Seit über drei Tagen würden die Menschen an Bord auf Hilfe warten.

Die Flüchtlinge seien ohne Wasser und Lebensmittel an Bord, viele von ihnen seien behandlungsbedürftig, teilte die Hilfsorganisation mit. An Bord befänden sich auch schwangere Frauen und Kinder. Die Küstenwache Maltas sei alarmiert worden.

Die italienische Regierung lässt keine privaten Rettungsschiffe mit Migranten mehr in die Häfen des Landes einlaufen. Mehrere NGO-Boote wurden in den vergangenen Monaten tagelang auf dem Meer blockiert. Inzwischen treffen jedoch immer häufiger kleinere Boote in Süditalien ein. Am Wochenende wurde die Landung von 360 Migranten in Süditalien gemeldet. Am Montag trafen 15 afrikanische Migranten an Bord eines Schlauchbootes auf Lampedusa ein.

Wegen der Ankunft kleinerer Migrantenboote in Süditalien gerät Innenminister Matteo Salvini ins Kreuzfeuer der Kritik. Die oppositionelle Demokratische Partei (PD) behauptete, seine Einwanderungspolitik der „geschlossenen Häfen“ funktioniere de facto nicht, weil es weiterhin immer wieder zu Migrantenankünften in Süditalien komme.