Mordserie auf Zypern: Hauptmann der Nationalgarde verurteilt

Ein Gericht auf Zypern hat einen 35-Jährigen zu sieben Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. Die Richter befanden den ehemaligen Hauptmann der zypriotischen Nationalgarde am Montag für schuldig, fünf Frauen und zwei Kinder getötet zu haben, berichtete das Staatsfernsehen (RIK). Der Mann hatte zuvor die Taten gestanden und um Entschuldigung gebeten. Er habe keine Erklärung dafür.

Die Aufdeckung der für Zypern beispiellosen Mordserie hatte in den vergangenen zwei Monaten die Mittelmeerinsel erschüttert. Die Leichen der Opfer wurden nach und nach in zwei Baggerseen, einem Brunnen und einem Schacht eines Bergwerks entdeckt.

Der Täter konnte unentdeckt seit 2016 morden. Das sei auch der Untätigkeit der zypriotischen Behörden geschuldet, kritisierten viele Medien auf Zypern. Bei den Opfern handelt es sich um fünf Haushaltshilfen aus Asien und Rumänien, von denen zwei jeweils eine Tochter im Alter von sechs beziehungsweise acht Jahren hatten.

Die Vorwürfe an die Behörden lauten, sie hätten frühzeitige Vermisstenmeldungen ignoriert, weil es sich bei den Ausländerinnen um „Menschen zweiter Klasse“ gehandelt habe, wie unter anderen Angehörige der Opfer kritisierten. Wegen des Falls war der zypriotische Justizminister im Mai zurückgetreten, der Polizeichef wurde gefeuert.