Mindestens 28 Tote nach Einsturz von Rohbau in Kambodscha
Nach dem Einsturz eines Rohbaus in der kambodschanischen Stadt Sihanoukville hat sich die Zahl der Todesopfer nach Regierungsangaben auf mindestens 28 erhöht. Befürchtet wird, dass unter den Trümmern des siebenstöckigen Gebäudes noch weitere Opfer liegen. Zwei Tage nach dem Unglück sind unterdessen zwei Überlebende geborgen worden.
Nach Angaben eines AFP-Reporters wurden am Montag zwei Männer lebend aus den Trümmern gezogen. Kurz zuvor hatte es vonseiten der Rettungskräfte geheißen, es gebe kaum noch Hoffnung auf Überlebende.
Der kambodschanische Ministerpräsident Hun Sen sah bei der Rettung der zwei Überlebenden am Montag zu. Als Konsequenz aus dem Unglück ordnete der seit Jahrzehnten herrschende Regierungschef eine Inspektion aller Baustellen in Sihanoukville an.
Der chinesische Eigentümer des eingestürzten Gebäudes sowie zwei weitere Chinesen und ein kambodschanischer Landbesitzer waren zuvor in Gewahrsam genommen worden. Hun Sen warf dem chinesischen Bauunternehmen „Fahrlässigkeit“ vor. Der Gouverneur der Provinz Preah Sihanouk, Yun Min, übernahm am Montag die politische Verantwortung für das Unglück und erklärte seinen Rücktritt.
Die chinesische Botschaft in Phnom Penh sprach den Hinterbliebenen der Opfer ihr Mitgefühl aus. Sie sprach sich ebenfalls für eine „gründliche Untersuchung“ aus.
Am Montag waren erst etwa drei Viertel der Trümmer abgetragen. Bei den meisten Todesopfern handelt es sich um Bauarbeiter im Alter von 16 bis 48 Jahren. Zudem gab es etwa rund zwei Dutzend Verletzte.
In der Küstenstadt gibt es seit mehreren Jahren einen regelrechten Bauboom. Vor allem für Touristen aus China werden zahlreiche Gebäude in die Höhe gezogen. Die Behörden ermitteln nun, ob bei dem Bau fahrlässig gehandelt wurde.