Veggie statt Fleisch: Abgespeckte Burger sind fast überall im Trend
Bislang bestand ein Burger aus einem Stück Fleisch zwischen zwei halben Brötchen. Fleischlose Laibchen werden aber immer beliebter.
Von Manuel Lutz
Innsbruck – Ob Umweltaspekt oder Gesundheitsgedanke: Fleischlose Burger liegen voll im Trend. Das kommt auch dem US-Unternehmen „Beyond Meat“ zugute, das mit seinem Laibchen einen Hype auslöste. So stellt die Firma Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis her – tierische Zutaten sind tabu. Zudem soll das so genannte „Pattie“ 90 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen verursachen als eine gewöhnliche 250-Gramm-Frikadelle aus Fleisch. Die Strategie funktioniert, dies spiegelte sich auch beim Börsengang des Unternehmens Anfang Mai wider.
„Gegrillt ist der ,Beyond Burger‘ wirklich gut. Und er schmeckt im Unterschied zu einem Veggie oder veganen Burger wirklich nach richtigem Fleisch“, sagt Angela Hauser vom Burger-Restaurant Ludwig in Innsbruck. Die Gastronomin setzt aber lieber auf regionale, selbstgemachte Produkte: „Auch wenn man auf Fleisch verzichtet, darf man selbst kochen, das ist unsere Philosophie.“
Vor fünf Jahren eröffnete das Ludwig in der Museumstraße, eine Veggie-Variante gab es vom ersten Tag an: „Für uns war klar, dass wir etwas Fleischloses anbieten wollen.“ Aufgrund der hohen Nachfrage nach einer veganen Alternative wurde diese nur wenig später ins Sortiment aufgenommen.
Aktuell machen die Gemüselaibchen 15 Prozent aller verkauften Burger in dem Restaurant aus. „Die Nachfrage wird immer mehr, aber es wird nicht mehr so viel wie früher darüber gesprochen“, so Hauser. Zudem scheint auch der Aufruf der Weltgesundheitsorganisation, den Fleischkonsum einzuschränken und damit die Umwelt zu schützen, zu helfen: „Auch Gäste, die Fleisch essen, bestellen oft einen Veggie-Burger“, weiß Hauser.
In den Tiroler Supermärkten tut man sich mit der Suche nach einem fleischlosen Burger schon schwerer. Das gehypte Produkt „Beyond Meat“ gibt es aktuell nur im Großhandel. Im Einzelhandel findet man vereinzelt Alternativen (siehe Test unten).
Wie lange man noch nach einem fleischlosen Burger suchen kann, ist aber ohnehin ungewiss. Im EU-Parlament wurde unlängst diskutiert, ob z. B. ein Veggie-Burger als Burger bezeichnet werden darf. Oder ob das nicht doch eine Täuschung der Verbraucher darstellt. Für Hauser hingegen ist klar: „Ein Burger besteht aus Brot, Salat, Tomate und einem Proteinlaibchen. Egal, ob aus Fleisch oder Veggie.“
Welche Veggie-Burger schmecken? Ein Test
Das vegane Bio-Laibchen „Spar Veggie“ ist der Sieger im TT-Test. Das Pattie ist etwas gröber als die anderen beiden Produkte, da es nicht so stark gepresst wirkt. Geschmacklich ist es zu empfehlen, man schmeckt die natürlichen Produkte. Bewertung: 4,5 von 5 Laibchen. Zutaten u. a.: Naturrundkornreis, Gemüse (Karotten, Zwiebel, Mais, Erbsen, Paprika), Haselnüsse, Sonnenblumenöl.
Platz zwei geht an den „Bio Burger Garten-Gemüse“, erhältlich bei Lidl. Die Frikadelle ist die dünnste von den drei getesteten Produkten. Vom Geschmack her ist sie einem klassischen Burger ähnlicher als jener von Spar. Bewertung: 4 von 5 Laibchen. Zutaten u. a.: Wasser, Kichererbsen, Zwiebel, Karotten, Erbsen, Mais, Kartoffelflocken, Weizeneiweiß, Reismehl sowie Petersilie.
Die Veggie-Variante „Garden Gourmet“, erhältlich bei Billa, schaut optisch vielversprechend aus. Die Enttäuschung folgt aber sofort: Schon bei der Zubereitung hat das Laibchen einen komischen Geruch. Bei der Verkostung – sprich einem Bissen – blieb es dann auch. Bewertung: 1 von 5 Laibchen. Zutaten u. a.: Trinkwasser, Sojaeiweiß, pflanzliche Öle, Weizeneiweiß.
Bio-Pilz Burger vom Restaurant Ludwig
Zutaten für das Laibchen:
- Tiroler Bio-Pilze 250g
- Knoblauch 1 Zehe
- Olivenöl 1 EL
- Zwiebel fein gehackt, 1 Stück
- Belugalinsen gekocht 1/2 Tasse
- Ei 1 Stück
- Petersilie fein gehackt, 1 EL
- Ingwer gerieben 1/4 TL
- Sojasauce 1 EL
- Pfeffer, Muskatnuss und Salz
- Semmelbrösel ca. 1/2 — 1 Tasse
Zubereitung: Pilze mit Olivenöl und Knoblauch in der Pfanne anbraten. Linsen weich kochen (laut Anleitung). Pilze hacken. Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen und dazugeben. Linsen abseihen und dazu geben.
Übrige Zutaten dazu und Semmelbrösel untermischen, bis die Masse nicht mehr so klebt und geformt werden kann. Etwas ziehen lassen, danach evtl. nochmals abbinden/abschmecken. Patties formen und in Pfanne mit Öl braten.
Für den Burger
- 4 Frische Burger Buns, getoastet
- 8 Cheddar Käse in Scheiben
- 1 Avocado, in Scheiben
- Burger Sauce
- Knackige Salatblätter
- Tomate in Scheiben