Kein Ende der Hitze in Sicht, Waldbrandgefahr in Tirol steigt
Durch die andauernde Hitze steigt die Waldbrandgefahr in Tirol stark an. Für Gesprächsstoff sorgt die Stadt Innsbruck, die den Klimanotstand ausrufen will.
Innsbruck – Willkommene Abkühlung sieht anders aus. Zwar gab es gestern in einigen Teilen des Landes kleinere Gewitter, ein bisschen Regen fiel, aber: Die Hitzewelle hat Tirol weiterhin fest im Griff. Und wird wohl erst Mitte nächster Woche abflauen. Der Juni-Temperaturrekord, der vorgestern in Imst verzeichnet wurde, ist seit Donnerstag egalisiert. An der Messstation bei der Innsbrucker Uni stieg das Thermometer am Nachmittag auf 37,5 Grad Celsius.
Aber nicht nur in der Landeshauptstadt war es so warm wie nie zuvor. Auch in Lienz wurde mit 36,7 Grad ein neuer Stationsrekord für den Monat Juni gemessen, wie der Wetterdienst Ubimet gestern mitteilte. Abseits von Tirol notierten Kärnten (38,1 Grad in Hermagor) und die Steiermark (37,2 Grad in Graz) neue Bundesland-Rekordtemperaturen für den Juni.
Einen Allzeit-Hitzerekord vermeldete bereits am Mittwoch Seefeld. Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurden dort 32,7 Grad Celsius registriert. Der bisherige Höchstwert lag bei 32,2 Grad und datiert auf den 27. Juli 1983.
Land ruft bei Herz-Jesu-Feuer zu Vorsicht auf
Durch Hitze und Trockenheit stieg in der vergangenen Woche die Waldbrandgefahr in Tirol stark an. Deshalb ruft die Landesverwaltung dazu auf, beim Entzünden der traditionellen Herz-Jesu-Feuer an diesem Wochenende besonders vorsichtig zu sein. Außerdem wird von sieben Bezirkshauptmannschaften das Rauchen und Entzünden von Feuern im Wald und dem Gefährdungsbereich ab heute per Erlass verboten. Die Maßnahme gilt für Reutte, Landeck, Imst, Innsbruck, Schwaz, Kufstein und Kitzbühel.
Für Gesprächsstoff sorgt in Innsbruck die Ankündigung, dass die Stadt den Klimanotstand ausrufen will. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtete, soll der Gemeinderat am 18. Juli den Klimawandel per Beschluss anerkennen und sich zu Gegenmaßnahmen bekennen. Kritisiert wird der Antrag, der von den Parteien der Stadtregierung und dem Seniorenbund eingebracht wird, etwa von Mesut Onay, Innsbrucker Gemeinderat für die Liste ALI: „Reine Symbolpolitik wird die Klimakrise nicht stoppen können.“ Der Antrag ist Onay nicht konkret genug. FPÖ-Stadtparteiobmann Rudi Federspiel wirft allen voran den Grünen Scheinheiligkeit vor, da diese in der Vergangenheit den Bauboom vorangetrieben hätten. (bfk)