Thiem bläst zum Angriff auf die Top 3

Der Niederösterreicher Dominic Thiem hat sich in der Tennis-Weltrangliste hinter den Top drei festgesetzt. Der 25-Jährige hat die Nummer vier bis Mitte Juli sicher und wird dann acht Wochen in Folge erster Verfolger von Novak Djokovic (SRB), Rafael Nadal (ESP) und Roger Federer (SUI) gewesen sein. Davor hatte es Thiem auf gesamt drei Wochen als Nr. 4 gebracht. Es könnte aber bald noch mehr gehen.

Das Eindringen in die Phalanx der erfolgreichsten Spieler der Grand-Slam-Geschichte wäre fraglos ein noch größerer Meilenstein in Thiems Karriere, als es Anfang Juni 2016 sein erstmaliger Vorstoß in die Top Ten gewesen ist. Seither hält sich der Lichtenwörther permanent in diesem elitären Kreis und ist derzeit weit davon entfernt, wieder herauszufallen. Vielmehr kann er sich eben nun nach oben orientieren, den Allerbesten den Kampf ansagen.

Thiems zweites Halbjahr war 2018 verglichen mit den Jahren davor verbessert, vor allem ab den US Open. Dennoch bietet sich noch einiges an Potenzial zur Steigerung und damit die Chance, auf das Trio vor ihm Boden gut zu machen. Thiem hat im Vorjahr ab Wimbledon 1.380 Punkte geholt, Federer bis zum Jahresende hingegen noch 2.760 Zähler, Nadal 2.440 und Djokovic satte 7.690 Punkte zu verteidigen. Beim fünftplatzierten Deutschen Alexander Zverev sind es 2.935.

Thiems Abstand zum direkt vor ihm rangierenden Federer ist mit 2.025 Punkten aktuell recht groß. Sich anzunähern ginge nur „step by step“. Für Schritt eins bietet sich das am Montag beginnende Wimbledon-Major an. Thiem hat da bloß 10 Punkte stehen, Federer immerhin 360. Bis vor die US Open beträgt die Differenz 850 Zähler. Bei gleicher Ausbeute in den nächsten acht Wochen hätte Thiem also rund 40 Prozent des Rückstands auf den Eidgenossen aufgeholt.

Alles steht und fällt aber natürlich damit, dass Thiem nun die klar beste Saisonhälfte seiner Karriere abliefern muss. Sein eigener Anspruch ist es auch, auch auf anderen Belägen als Sand spektakulär abzuschneiden. Auf Hartplatz Outdoor (Acapulco 2016 und vor allem Indian Wells 2019) und Indoor (St. Petersburg 2018) sowie auf Rasen (Stuttgart 2016) hat er bereits Titel stehen. Und mit Hamburg und Kitzbühel geht es für ihn im Juli zudem noch zurück auf Sand.