Tiroler Arbeitsmarkt nahm im Juni wieder volle Fahrt auf
Die Arbeitslosigkeit sinkt quer über alle Branchen und Altersgruppen und die Beschäftigung steigt. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist erneut gesunken.
Innsbruck, Wien – War noch im Mai der Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgrund der Zwischensaison im Tourismus nicht ganz so stark, hat der Tiroler Arbeitsmarkt im Juni wieder volle Fahrt aufgenommen und erzielt gemeinsam mit Salzburg österreichweit mit minus 1238 arbeitslosen Personen oder minus 9,0 Prozent den stärksten Rückgang.
Auch das Beschäftigungswachstum liegt mit 1,8 Prozent über dem Österreich-Schnitt von 1,6 Prozent.
Damit beträgt die Arbeitslosenquote in Tirol bei einem prognostizierten Stand von 344.000 unselbstständig Beschäftigten zum Stichtag 30. Juni 3,5 Prozent. Bei allen anderen Arbeitsmarktparametern ist die Situation unverändert. „Es kam zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen und über alle Branchen hinweg“, so Anton Kern, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol.
Halbjahresbilanz stellt Tirol starkes Zeugnis aus
Nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 erlaubt die Datenlage einen ersten Blick auf die Halbjahresbilanz des Tiroler Arbeitsmarkts, so das AMS in einer Aussendung am Montag. Speziell im Österreichvergleich schneide Tirol wiederum ausgezeichnet ab. Durchschnittlich seien im ersten Halbjahr in Tirol 16.977 Personen als arbeitslos registriert gewesen – ein Rückgang von 1410 Personen oder minus 7,7 Prozent. Das sei der stärkste Rückgang in Österreich gewesen.
Die endgültigen Beschäftigungszahlen liegen noch nicht vor, aber die Hochrechnung des AMS ergibt für Tirol einen Durchschnittsbestand von rund 343.300 unselbständig beschäftigten Personen, ein Plus von rund 5900 Personen oder 1,8Prozent. Damit ergibt sich eine vorläufige Arbeitslosenquote für Tirol von 4,7 Prozent, bundesweit die niedrigste Quote und abermals ein Rückgang um 0,5-Prozentpunkte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018.
Zahlen sinken seit Frühjahr 2017 österreichweit
Trotz schwächeren Wirtschaftswachstums sinkt dieArbeitslosigkeit in Österreichweiterhin. Ende Juni gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent weniger Personen ohne Job.Arbeitsloseund Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 324.203 Personen (minus 16.821) ohne Beschäftigung. Der Rückgang derArbeitslosigkeitverlangsamt sich aber, im Juni 2018 sanken die Arbeitslosenzahlen noch um 9,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank in Österreich um 0,3 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent. Ende Juni gab es 264.520 vorgemerkteArbeitslose, das waren um 3,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) ging um 10,1 Prozent auf 59.683 Personen zurück.
Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken seit Frühjahr 2017 kontinuierlich. Zwischen Mitte 2011 und Ende 2016 stiegen sie stetig an und erreichten in diesem Zeitraum ein Rekordhoch seit 1946. Das abgeschwächte Wirtschaftswachstum lässt dennoch die Stellenanzeigen deutlich wachsen: Die Zahl der gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen erhöhte sich im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,8 Prozent auf 84.473. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg laut einer vorläufigen Prognose um 60.000 Personen (plus 1,6 Prozent) auf rund 3,8 Millionen.
Arbeitslosigkeit in Eurozone auf niedrigstem Stand seit 2008
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum geht weiter zurück. Im Mai fiel die Arbeitslosenquote in den 19 Euroländern gegenüber dem Vormonat um weitere 0,1 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat am Montag mit. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2008.
Arbeitsmarktsituation in der EU sehr unterschiedlich
In den 28 EU-Ländern ging die Quote ebenfalls um 0,1 Punkte auf 6,3 Prozent zurück. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen Anfang des Jahrtausends.
In der Europäischen Union waren im Mai 15,653 Millionen Menschen arbeitslos, im Euroraum waren es 12,348 Millionen Menschen. Im Monatsvergleich ging die Arbeitslosigkeit in der EU um 71.000 Menschen zurück, im Euroraum sank sie um 103.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosigkeit sowohl in der EU als auch im Euroraum um deutlich mehr als eine Million.
Nach wie vor ist die Arbeitsmarktsituation in Europa sehr unterschiedlich. In Deutschland und den Niederlanden sind nur relativ wenige Menschen arbeitslos, während in Griechenland, Spanien und Italien hohe Arbeitslosenquoten verzeichnet werden. Allerdings hat sich die Situation in Griechenland und Spanien in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. (TT.com)