Bezirk Innsbruck-Land

Neuer „Talmanager“: „Ich orte im Stubaital eine echte Aufbruchsstimmung“

Roland Zankl (M.) stellte sich gestern erstmals öffentlich vor, gemeinsam mit (v. l.) BM Hermann Steixner (Schönberg), BM Georg Viertler (Telfes), dem Obmann des Regionalmanagements Wipptal Thomas Stockhammer und BM Daniel Stern aus Mieders.
© Domanig

Roland Zankl, neuer „Talmanager“ im Stubai, soll sich um die gemeinsame Entwicklung des Tales kümmern – und um Schnittstellen mit dem Wipptal.

Schönberg –Er wurde 1970 geboren, lebt in Grinzens, ist studierter Betriebswirt und kann auf vielfältige berufliche Erfahrungen zurückblicken. Mit 17. Juni hat er eine tirolweit bislang einzigartige Tätigkeit aufgenommen: Die Rede ist von Roland Zankl, der gestern offiziell als neuer „Talmanager“ für das Stubai präsentiert wurde.

Der Obmann des Planungsverbands (PV) Stubai, Schönbergs Bürgermeister Hermann Steixner, erinnerte dabei an die Vorgeschichte: Vor gut zwei Jahren wurde im Stubai ein großer Strategie- und Entwicklungsprozess eingeleitet, der in einer historischen gemeinsamen Sitzung aller fünf Gemeinderäte gipfelte. Dabei wurde nicht nur ein Entwicklungskonzept beschlossen, sondern auch die Installierung eines Talmanagers, der die darin festgelegten Ziele und Projekte koordinieren soll.

„Wobei das Land Tirol meinte, ein solcher Projektmanager solle auch auf Schnittstellen mit dem Wipptal achten“, erklärt Steixner – und auf eine mögliche gemeinsame Bewerbung der beiden Nachbartäler als Leader-Region, ein EU-Förderprojekt zur Entwicklung des ländlichen Raums. Daher – und aus Fördergründen – ist der neue Stubaier Talmanager, der unter 25 Bewerbern ausgewählt wurde, nun auch über das Regionalmanagement Wipptal angestellt.

„Er soll Interessen ausgleichen, als Moderator, Motivator und Netzwerker auftreten“, umreißt Steixner das Anforderungsprofil. Die vier Schwerpunkte seien jene, zu denen sich im Stubai bereits Arbeitsgruppen zusammengefunden haben: Mobilität, Soziales und Generationen, Bau- und Raumordnung, Tourismus und Alpinismus.

Zankl hat in den vergangenen zwei Wochen bereits Kontakt zu allen Bürgermeistern, den Arbeitsgruppen und anderen zentralen Akteuren gesucht, wird an den PV-Sitzungen teilnehmen und steht in ständigem Austausch mit dem Regionalmanagement. Er ortet „Aufbruchsstimmung“ im Stubai, „viele wollen sich ehrenamtlich einbringen“. Es gebe zahlreiche konkrete Ideen für lang- und kurzfristige Projekte – „es wird darum gehen, diese zu priorisieren“.

Die Herausforderungen reichen laut Zankl von der Ortskernrevitalisierung bis zum Verkehrsbereich (Stichwort: E-Mobilität, Pendler, Umgang mit den Verkehrsströmen etc.). Im Tourismus stehen gleich mehrere große Projekte an, vom Stubaier Radweg – teils schon in Umsetzung – über die Neuausrichtung des Freizeitzentrums Neustift bis zum geplanten Sauna-Ausbau im „StuBay“. Genauso stark will der Talmanager den Fokus aber auf Industrie und Gewerbe legen. Ein besonders oft genanntes Ziel sei auch die Förderung der Freiwilligenarbeit im Stubai – im Wipptal hat man diesbezüglich mit dem Freiwilligenzentrum schon gute Erfahrungen gemacht.

Gemeinsamkeiten zwischen Stubai und Wipptal zu finden, ist generell eine wichtige Aufgabe des Talmanagers. Ansatzpunkte gibt es genug, von der Verknüpfung der Rad- und überregionalen Wanderwege bis zum Ausbau der Öffi-Direktverbindungen zwischen den Tälern, die laut dem Telfer Bürgermeister Georg Viertler „sehr mangelhaft“ sind.

Im Wipptal endet 2020 die zweite Leader-Periode. „Wir haben jetzt ein gutes Jahr Zeit, Schnittstellen zu finden und zu schauen, ob eine gemeinsame Bewerbung der beiden Täler sinnvoll ist“, erklärt Thomas Stockhammer, Obmann des Regionalmanagements Wipptal. Viel zu tun also für den neuen „Kümmerer“. (md)

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