Sudan-Krise

Mehrere Tote bei Massenprotesten im Sudan

Demonstrant in Khartum.
© AFP

Bei den Demonstrationen vom Sonntag in Khartum und anderen Städten seien mindestens sieben Demonstranten ums Leben gekommen und 181 verletzt worden.

Hongkong – Bei Massenprotesten gegen die Militärführung im Sudan sind mehrere Menschen getötet worden. Bei den Demonstrationen vom Sonntag in Khartum und anderen Städten seien mindestens sieben Demonstranten ums Leben gekommen und 181 verletzt worden, sagte ein hochrangiger Vertreter des Gesundheitsministeriums der staatlichen Nachrichtenagentur Suna.

Ein Mitglied des Oppositionsbündnisses „Deklaration für Freiheit und Wandel“ sagte am Montag, mindestens zehn Menschen seien getötet und etliche weitere verletzt worden. Er machte den militärischen Übergangsrat für die Gewalt verantwortlich - der Rat hingegen erklärte, Schuld daran sei die Opposition, die zu den Protesten aufgerufen hatte.

Die Demonstranten wollen die Militärführung dazu bewegen, die Macht in dem Land im Nordosten Afrikas rasch an eine zivile Übergangsregierung abzugeben. Es waren die ersten großen Proteste, seitdem Sicherheitskräfte vor einem Monat eine Sitzblockade in Khartum gewaltsam aufgelöst und dabei dem Ärzteverband zufolge mehr als 120 Menschen getötet hatten.

Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der sudanesische Präsident Omar al-Bashir im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste und eine Sitzblockade in Khartum vorausgegangen. Seitdem ringen die Militärführung und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung.

Äthiopien und die Afrikanische Union (AU) vermitteln derzeit zwischen den beiden Seiten und haben ihnen einen Vorschlag für eine zivile Übergangsregierung überreicht. (APA/Reuters)