Vernehmungen laufen nach Polizeigewalt bei Wiener Klima-Demo
Nach den Fällen von Polizeigewalt bei einer Klima-Demonstration Anfang Juni in Wien „laufen die Vernehmungen“, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf APA-Anfrage mit. Zwei mutmaßliche Opfer von Polizeigewalt werden noch als Zeugen befragt, danach müssen möglicherweise Sachverständige beigezogen werden, hieß es am Montag.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vier Beamte. Es besteht der Verdacht der Körperverletzung und der schweren Körperverletzung unter Ausnützung einer Amtsstellung sowie der Gefährdung der körperlichen Sicherheit.
Untersucht werden mehrere Fälle. Einerseits soll ein Polizist auf einen in Bauchlage von mehreren Beamten am Boden fixierten Mann mehrfach eingeschlagen haben. Ein weiterer Demonstrant wäre um ein Haar von einem Polizeiwagen überfahren worden. Er war ebenfalls am Boden fixiert worden, wobei sich sein Kopf unter dem Fahrzeug befand. Als der Wagen anfuhr, rissen zwei Beamte den Mann im letzten Moment nach oben und verhinderten so, dass sein Kopf unter die Räder des Polizeiautos kam.
Überprüft wurde von der Anklagebehörde auch der Vorwurf eines Aktivisten, ihm sei bei der Räumung der Blockade von einem Beamten die Hand gebrochen worden. Allerdings hat der 35-jährige Oberösterreicher, bei dem im Krankenhaus eine Fraktur des linken Mittelhandknochens festgestellt worden sein soll, den Strafverfolgungsbehörden bisher nicht seine Identität preisgegeben. Gegenüber der APA meinte der Mann am Montagnachmittag, er habe sich „gegen eine Anzeige entschieden“.