Bezirk Schwaz

Klassenzimmer in den Terfener Wald verlegt

Vom zauberhaften Musical, Bäumepflanzen bis zum Austausch mit einem Jäger, Basteln oder dem Fangen von kleinen Fröschen – langweilig wurde den Volksschülern beim Aktionstag im Terfener Talwald nicht.
© Fankhauser Eva-Maria

Anstatt Mathe oder Deutsch stand gestern für 500 Schüler der Wald am Stundenplan. Das Regionalmanagement brachte den Kindern den Lebensraum im Terfener Forchat näher. Und das kam bei den Kleinen sehr gut an.

Von Eva-Maria Fankhauser

Terfens –Eigentlich herrscht im Terfener Forchat Stille. Hier und da hört man einen Vogel zwitschern. Gestern war das aber anders. Da war der einzigartige Talwald fest in Kinderhänden. Rund 500 Volksschulkinder aus 14 Gemeinden der Region Schwaz-Achental brachten jede Menge Schwung in die sonst so ruhige Natur.

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„Ich habe einen Frosch gefangen! Schau, da!“, ruft eine Schülerin aus St. Margarethen aufgeregt. Sie steht inmitten eines kleinen Biotops, in dem die selten gewordenen Wechselkröten ein Zuhause gefunden haben. Bei einer anderen Station im Herzen des Talwaldes erklärt Martin Kohler (Obmann Imkerverein Weerberg), dass eine Bienenkönigin rund 2000 Eier pro Tag legt. „Booooah ...“, raunen die faszinierten Schüler. Neugierig kosten sie auch die verschiedenen Honigsorten, während daneben Oberjäger Franz Klingler erklärt, welche Aufgaben ein Jäger oder Waldaufseher hat und den Kindern die Bewohner des Waldes näherbringt.

Mucksmäuschenstill ist es hingegen bei den Märchenstationen. „Die Schauspieler waren richtig toll. Dabei haben wir viel Interessantes über den Wald gelernt“, verrät Danyal aus Stans. Auch Eileen und Alena aus Kolsass sind hin und weg von den Fee­n, Zwergen und Waldgeistern des Forchats. „Die haben das so witzig gemacht“, sagt Eileen. „Und richtig spannend“, fügt Alena hinzu. Für Georg aus Weerberg war das Schutzwaldmärchen ein Höhepunkt des Aktionstages. Und die beiden Schulfreundinnen Lea und Alma von der VS Hans-Sachs in Schwaz haben fleißig mitgesungen, als die Kinder die böse Fee mit einem ganz speziellen Lied in die Flucht schlagen mussten.

© Fankhauser Eva-Maria

Besonders gut gefiel den Viertklässlern auch, dass sie 300 kleine Ebereschen, Fichten, Roteichen und Vogelkirschen pflanzen durften. „Das ist ganz schön anstrengend, aber hat total Spaß gemacht“, sagt Lana aus Jenbach. Und auch Anja aus Weerberg hat die Tour quer durch den Forchat gut gefallen. „Das ist ein toller Weg, es macht so viel Spaß hier durchzugehen“, sagt Iris aus Pillberg.

Für Bezirksforstinspektor Udo Meller zeigt das, dass der Aktionstag des Regionalmanagements Schwaz-Achental den Kindern die Bedeutung des Talwaldes näherbringt. „Der Erholungswert ist sehr groß. Wir haben nicht mehr viele solcher Talwälder in Tirol. Daher sind sie besonders schützenswert und sollten nicht mehr angepatzt werden“, sagt Meller. Und die rund 500 Volksschüler sind nun wohl zu den größten Fans des besonderen Waldes geworden.

6000 Schüler machten zusammen Sport

Rund 6000 Schüler kamen dieser Tage ordentlich ins Schwitzen. Sie nahmen nämlich an den vierten Tiroler Schulsportspielen in Schwaz teil. „Drei Tage lang kommen Schüler aus ganz Tirol nach Schwaz und können an Wettkämpfen in zwölf Sportarten teilnehmen", sagt Organisator Wolfgang Oebelsberger von der Bildungsdirektion Tirol.

Von Volleyball, Leichtathletik, Fußball, Bouldern bis hin zu Sommerbiathlon oder Wasserball standen jede Menge Sport und Bewegung für die vielen Schüler am Programm. Von Montag bis Dienstag kamen zahlreiche Unterstufenschüler nach Schwaz. Heute sind die Oberstufen der verschiedensten Schulen aus ganz Tirol an der Reihe. „Am beliebtesten ist nach wie vor das Fußballspielen", weiß Oebelsberger.

Alle vier Jahre findet dieser Großevent in Schwaz statt. Eine organisatorische Herausforderung. Aber eine, die den vielen Kindern am Ende des Schuljahres ein Lächeln ins Gesicht zaubert. (emf)

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Angela Dähling

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