Copa-Aus gegen Brasilien: Messi wischt Rücktrittsgerüchte weg
Der „Superclasico de las Americas“ bei der Südamerikameisterschaft geht an den Gastgeber. Zwar liefert Messi sein bestes Spiel bei der Copa ab, aber gegen die Selecao dringt er erneut nicht durch. Auf den ersten Titel mit der Albiceleste muss der Weltstar weiter warten, Rücktrittsgerüchte weist er aber zurück.
Belo Horizonte – Der Traum von Lionel Messi von einem internationalen Titel mit seiner argentinischen Nationalmannschaft ist wieder einmal geplatzt: Rekordweltmeister Brasilien schlägt den Erzrivalen bei der Südamerikameisterschaft und zieht in das Finale der Copa America ein. Die „Selecao“ setzte sich am Dienstag in Belo Horizonte mit 2:0 (1:0) gegen die argentinische Auswahl durch.
Die Gastgeber gingen in der 19. Minute des Halbfinales durch Gabriel Jesus in Führung. Zuvor hatte Dani Alves sich im Mittelfeld den Ball geholt, mehrere Gegenspieler stehen gelassen und Roberto Firmino auf der rechten Seite angespielt, der den Ball genau vor das Tor passte. Jesus hielt den Fuß hin und traf aus kurzer Distanz.
In der 71. Minute legte Firmino zum 2:0 nach, nachdem Gabriel Jesus mit einem langen Sprint aus der eigenen Hälfte heraus bis in den gegnerischen Strafraum vorgedrungen war und den Ball in die Mitte schob, wo Firmino dann aus kurzer Entfernung verwandeln konnte.
Protest bei Argentinien
Die Argentinier protestierten heftig nach diesem Treffer, weil sie vor dem Konter ein Foul an Messi im gegnerischen Strafraum gesehen haben wollten. Auch auf der Tribüne gerieten die Fans der beiden Teams aneinander, die Polizei musste dazwischen gehen.
„Es war ein hartes Spiel, aber wir waren sehr konzentriert“, sagte Alves nach dem Abpfiff. „Ich bin sehr froh. Wir haben viel für diesen Sieg gearbeitet.“ Der Argentinier Nicolas Tagliafico räumte ein: „Sie waren effizienter als wir.“
Am kommenden Sonntag trifft Brasilien nun im Finale der Copa America auf Chile oder Peru. Die beiden Mannschaften spielen am Mittwoch im zweiten Halbfinale gegeneinander. Argentinien kämpft am Samstag mit dem Verlierer der zweiten Partie um den dritten Platz.
Messi wischt Rücktrittsgerüchte weg
Obwohl Messi in der Partie sein bisher bestes Spiel bei der Südamerikameisterschaft zeigte, endete die Copa America erneut mit einer großen Enttäuschung für ihn. 29 Titel hat Messi mit Barcelona gewonnen, mit Argentinien steht weiter nur der Olympiasieg 2008 zu Buche. In neun Turnierantritten mit dem zweifachen Weltmeister hat er zwar viermal das Finale erreicht, aber niemals eines gewonnen. In Argentinien wird wieder Kritik aufkommen, dass Messi eine durchschnittliche argentinische Mannschaft anders als Diego Maradona nicht auf ein höheres Level heben könne.
Rücktrittsgerüchte wischte der 32-Jährige jedoch weg. Er werde der Mannschaft weiterhin helfen, betonte der Barcelona-Star nach der Niederlage. „Am Horizont zeichnet sich etwas Neues ab“, sagte Messi mit Blick auf die neu formierte „Albiceleste“.
Die verjüngte Mannschaft habe bei der Copa zu gefallen gewusst, hielt Messi fest. „Ich hoffe, dass wir mit Respekt behandelt und nicht kritisiert werden. Sie sollen diese Mannschaft wachsen lassen“, forderte Messi von der Öffentlichkeit Geduld ein. „Ich komme mit diesem Team sehr gut aus, und wenn ich irgendwie helfen kann, werde ich das tun. Wenn ich weiter Teil davon bin, werde ich das machen“, erklärte der fünffache Weltfußballer.
War Messi nach der Niederlage im Copa-Finale 2016 aus der Nationalelf zurückgetreten und erst vor der WM 2018 zurückgekehrt, ließ der Starstürmer durchblicken, dass er Teamchef Lionel Scaloni nun weiter zur Verfügung stehe. Dass Südamerikas Kontinentalturnier 2020 in Argentinien und Kolumbien stattfindet, dürfte dabei ein Faktor sein. Bei der WM 2022 in Katar wäre Messi bereits 35 Jahre alt. (dpa/Reuters, TT.com)