Massengrab mit 200 Toten bei Raqqa entdeckt
In der Nähe der früheren syrischen IS-Hauptstadt Raqqaist ein Massengrab mit mindestens 200 Toten entdeckt worden. Darunter seien auch mehrere Hinrichtungsopfer der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS), teilten der örtliche Behördenvertreter Yasser al-Khamis und die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ am Mittwoch mit.
So seien die Leichen von fünf Männern in orangefarbenen Overalls gefunden worden, die typischerweise von IS-Geiseln getragen wurden. Seit der Befreiung Raqqas von der IS-Herrschaft im Oktober 2017 wurden im Umfeld der Stadt Massengräber mit tausenden Toten gefunden. In den Gräbern sind sowohl Opfer der Extremistengruppe als auch Menschen verscharrt, die bei den monatelangen Kämpfen um die Stadt getötet wurden. Seit Monaten arbeiten Freiwillige daran, die Toten auszugraben und zu identifizieren, bevor sie auf regulären Friedhöfen bestattet werden.
Menschenrechtsaktivisten hoffen, dass die Exhumierungen Aufschluss über das Schicksal tausender vermisster Gefangener geben, darunter auch etliche Ausländer. Die US-Entwicklungshelferin Kayla Mueller etwa soll bei Raqqa getötet worden sein. Auch bei dem US-Journalisten James Foley wird vermutet, dass er nahe Raqqa ermordet wurde. Wie viele andere Geiseln der IS-Miliz trug er einen organenfarbenen Overall auf dem Video von seiner Exekution.