Innsbruck

Bombenalarm in Innsbruck: Anrufer sprach von toter Geisel

Polizisten haben die Innsbrucker Altstadt abgeriegelt. Nach einer Bombendrohung lief ein Großeinsatz.
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Bei der Bezirksleitstelle Kufstein ging eine Bombendrohung gegen ein Lokal in der Innsbrucker Altstadt ein. Gleichzeitig behauptete der Anrufer, zwei Geiseln in seiner Gewalt und eine bereits getötet zu haben. In der Wildschönau kam es kurz darauf zu einem Schusswechsel zwischen Polizei und dem Anrufer.

Innsbruck, Niederau — Helle Aufregung herrschte am Mittwochabend in der Innsbrucker Innenstadt: Polizei, Feuerwehr und Rettung säumten die Museumstraße sowie den Eingang zur Altstadt. In der Filiale eines Fastfood-Restaurants war eine Bombendrohung eingegangen. Um circa 19.30 Uhr wurde das Gebiet abgesperrt, Besucher wurden evakuiert. Kurzfristig wurde der öffentliche Verkehr in der Museumstraße angehalten bzw. umgeleitet.

Am Donnerstag gab die Polizei im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Details bekannt. Demnach habe der Anrufer, ein polizeibekannter, 55 Jahre alter Österreicher, im ersten Notruf nicht nur mit einer versteckten Bombe in dem Lokal gedroht, sondern auch gesagt, er habe zwei Geiseln genommen und einer bereits in den Kopf geschossen.

Da der Mann mit seiner privaten Nummer anrief, war es für die Polizei ein Leichtes, dessen Identität und Standort zu ermitteln. Per Handypeilung konnte der Anrufer schließlich rasch in der Wildschönau geortet werden. Dort lief jedoch bereits ein Polizeieinsatz an: Ein Autofahrer hatte sich gegen 21.10 Uhr bei der Polizei gemeldet und angegeben, dass er einen Betrunkenen in Oberau mitgenommen hat, der eine Waffe am Hosenbund trug und von einer Bombendrohung sprach. Bei einer Tankstelle in Niederau ließ er den Mann aussteigen und schlug Alarm.

Feuer auf Beamte eröffnet

Als die Beamten eintrafen, sei der Gesuchte dort gestanden, "als ob er auf die Polizei gewartet habe". Dann kam es zu einem Schusswechsel zwischen dem Einheimischen und den Polizisten. Denn nach der Aufforderung, die Waffe fallen zu lassen, zückte der Mann eine erst verdeckte CO2-Waffe und schoss damit auf die Beamten. Diese feuerten aus Notwehr zurück. Die Waffe habe täuschend echt ausgesehen.

In der Wildschönau lieferte sich ein Mann einen Schusswechsel mit der Polizei. Er wurde verletzt.
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"Obwohl er mehrmals dazu aufgefordert wurde, seine Waffe fallen zu lassen, tat er das nicht, sondern eröffnete das Feuer auf die Beamten", sagte LKA-Leiter Walter Pupp. Der Mann wurde bei dem Schusswechsel zweimal getroffen — einmal in den Oberschenkel und einmal in den Unterbrauch. Er wurde nach der Erstversorgung schwer verletzt in das Krankenhaus Kufstein eingeliefert, von dort in die Klinik Innsbruck überstellt und operiert. Er schwebt nicht in Lebensgefahr, sein Zustand ist derzeit stabil. Er konnte allerdings noch nicht vernommen werden. Polizisten wurden bei dem Einsatz nicht verletzt.

Die Schießerei ereignete sich in der Nähe eines Gastgartens. Pupp zufolge schossen die Beamten voraussichtlich sechs Mal. Wie oft der Täter schoss, ist noch unklar. Die geschockten Gäste flüchteten ins Lokal. In der Innsbrucker Altstadt wurde laut Ermittlern keine Bombe gefunden. Demnach waren mehrere Lokale durchsucht worden. Um 23 Uhr beendete die Polizei ihren Einsatz. (TT.com)

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