Kofler-Betriebsansiedlung ist Glücksfall für die Gemeinde
Landecker Traditionsfirma Kofler feierte Spatenstich zum Großprojekt in Zams-Ost. Mehr als 100.000 m³ Boden mussten ausgetauscht werden.
Von Helmut Wenzel
Zams –Seit der ersten Anfrage der Landecker Gebrüder Kofler (Handelsbetrieb für Frisch- und Tiefkühlwaren) sind vier Jahre vergangen, erinnert sich der Zammer Bürgermeister Siggi Geiger. „Kofler hat uns 2015 gefragt, ob wir ein größeres Gewerbegrundstück zur Verfügung stellen können.“ Er habe lediglich eine so genannte Verdachtsfläche mit CO²-Emissionen (die „Talkessel-Müllkippe“ von 1965 bis 1990) anbieten können.
Dass diese Woche der Tag des Spatenstichs für ein großes Logistikzentrum der Handelsfirma Kofler gekommen ist, sei höchst erfreulich, stellte Geiger fest. Er glaube nicht, dass eine andere Firma den aufwändigen Bodenaustausch in Kauf genommen hätte, um danach einen Betriebsstandort aufzubauen.
„Ich selbst habe zunächst auch meine Zweifel gehabt“, räumte Geschäftsführer Martin Kofler ein. Doch sein Vater habe auf die Umsetzung der Idee gedrängt. Auch weil der Standort eine ideale Verkehrsanbindung habe. Inzwischen sei „die ganze Familie Feuer und Flamme“ für das Projekt Logistikzentrum bzw. für den „Kofler Gewerbepark“.
Mehr als 100.000 m³ vergrabenen Müll haben die Koflers überwiegend in Eigenregie und unter umfangreichen Behördenauflagen sortiert und gefiltert. Brennbares habe man in einer Verbrennungsanlage in Wels entsorgt. Die Gemeinde habe das Vorhaben „bestmöglich unterstützt“, sagte Geiger. „Alle nötigen Beschlüsse im Gemeinderat sind einstimmig gefallen.“
„Es ist ein Generationen-Projekt, das man nur einmal macht“, sagte Martin Kofler am Mittwoch. Auf die teils fertiggestellten Kellergeschoße wird das Herzstück gebaut, das 11.000 m² große Logistikzentrum. „In der Wintersaison liefern wir täglich bis zu 150 Tonnen Ware an unsere Gastronomiekunden aus.“
Auf das Erdgeschoß werden drei Obergeschoße gebaut, in späterer Folge nochmals drei Stockwerke. Womit der umbaute Raum eine Größe von 145.000 m³ erreicht. Die Fertigstellung ist laut Kofler im 3. Quartal 2021 geplant. Am Standort Zams werde das 1938 in Landeck gegründete Unternehmen rund 100 Mitarbeiter beschäftigen. Zu den Investitionskosten möchte der Unternehmer nichts sagen. Ebenso wenig zu den Kosten für die Entsorgung des kontaminierten Bodens. Öffentliche Fördermittel habe es jedenfalls nicht gegeben. Ob am bisherigen Standort in der Landecker Innstraße ein Einkaufszentrum entsteht, sei derzeit offen. VBM Thomas Hittler sagte gestern auf TT-Anfrage: „Die Stadt und das Unternehmen Kofler sind mit einer gemeinsamen Standort-Entwicklung beschäftigt.“