Landespolitik

Tiroler Spitalsreform beschlossen, Arbeitsgruppe für Zukunft von Natters

Symbolfoto
© Tirol Kliniken bzw. G. Berger

Nach langen und zum Teil heftigen Disskussionen einigten sich die Beteiligten in der „Landes-Zielsteuerungskommission auf die Eckpunkte der Tiroler Spitalsreform.

Innsbruck – Nach einem langen und zum Teil erbittert geführten Streit um die Tiroler Spitalsreform hat nun die sogenannte „Landes-Zielsteuerungskommission den für die Reform notwendigen „Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) 2025“ für die stationäre Versorgung der Patienten in Tirol genehmigt. In der Landes-Zielsteuerungskommission sind neben Land Tirol, Tiroler Gemeindeverband, Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) und weiteren Sozialversicherungsträgern auch der Bund vertreten.

Für den Standort Natters, der ja ursprünglich geschlossen werden sollte, wurde in Abstimmung mit dem Zentralbetriebsrat der Tirol Kliniken und der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) festgelegt, dass eine Arbeitsgruppe bestehend aus Klinikführung, Betriebsrat sowie externen Experten installiert werden. Diese Arbeitsgruppe soll die Steigerung von möglichen Synergien durch ein engeres Zusammenarbeiten mit anderen Häusern sowie neue Potentiale für den Standort Natters transparent und unter betriebswirtschaftlichen Aspekten prüfen. „Die genauen Eckpunkte sollen in den nächsten Monaten von dieser Arbeitsgruppe ausgearbeitet werden“, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Landesrat Bernhard Tilg
© www.muehlanger.at

Im Zuge des Beschlusses des Regionalen Strukturplanes Gesundheit wurde auch die Grundlage zur Etablierung von sechs Primärversorgungseinheiten verteilt auf die vier Versorgungsregionen in Tirol geschaffen – drei im Zentralraum und jeweils eines in Tirol Nordost, Tirol West und Osttirol. „Mit der Einführung der ersten Primärversorgungseinheiten wollen wir den Krankenhausbereich entlasten und die Versorgung im niedergelassenen Bereich verbessern“, sagte TGKK-Obmann Werner Salzburger.

Belagsdauer soll reduziert werden

Ein weiterer Schwerpunkt sei die Reduzierung der Belagsdauer durch die Forcierung tages- und wochenklinischer Leistungen, die bedarfsgerechte Verlagerung von Leistungen in den spitalsambulanten Bereich, die Vernetzung von Gesundheit und Pflege und die Umsetzung von modernen integrierten Versorgungskonzepten, erklärte Tilg in einer Aussendung am Donnerstag. Auch der Tiroler Strukturplan Pflege 2012-2022 unterstütze die Spitalsreform. „Der Ausbau der mobilen Pflege, die eine Betreuung von Pflegebedürftigen zu Hause ermöglicht, und der Ausbau der Übergangspflege in den Regionen sind Maßnahmen zur Entlastung der akutstationären Versorgung“, so Tilg.

Auch der Partner Medizinische Universität Innsbruck bekenne sich neben den Tirol Kliniken und dem Land Tirol zur notwendigen Umsetzung einer Gesundheitsreform. Damit würden Kooperationsstrukturen gestärkt und gemeinsame Ziele identifiziert. Außerdem werde die Entwicklung einer „Patientenorientierten Strategie Universitätskliniken-Medizinische Universität – Landeskrankenhaus Innsbruck 2030“ aktiv mitgestaltet. Dafür sei von diesen Akteuren ein „Letter of Intent“ unterzeichnet worden. (TT.com)

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