Putin ließ Papst vor drittem Treffen fast eine Stunde warten
Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Donnerstagnachmittag vom Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Das Gespräch in der Privatbibliothek des Apostolischen Palasts dauerte 55 Minuten lang, teilte der Vatikan mit. Nach dem Gespräch, das mit 50 Minuten Verspätung begann, wurde die russische Delegation vorgestellt und Geschenke wurden ausgetauscht.
Es ist nach 2013 und 2015 das dritte Mal, dass Putin zu einer Privataudienz in den Vatikan reist. Gesprächsthemen waren die Situation in Syrien, die Lage der Christen im Nahen Osten und der Konflikt in der Ukraine.
Das Flugzeug mit Putin an Bord war am frühen Nachmittag bereits rund eine Stunde später als geplant auf dem Flughafen Rom-Fiumicino gelandet. Mit einem Konvoi aus 30 Limousinen war Putin im Vatikan eingetroffen. Putin ließ den Papst 50 Minuten lang warten. Schon bei dem ersten Treffen mit Franziskus 2013 war Putin mit einer Verspätung von 50 Minuten erschienen.
Im weiteren Verlauf der Ein-Tages-Visite ist ein Besuch bei Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella vorgesehen. Laut Medienberichten ist zudem am späten Nachmittag eine Teilnahme Putins an einem italienisch-russischen Dialogforum im Außenministerium geplant.
Eine Begegnung mit Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi ist ebenfalls geplant. Putin hatte sich im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ lobend über Berlusconi geäußert. „Silvio ist ein Politiker von Weltformat, ein wahrer Leader, der die Interessen seines Landes auf dem internationalen Parkett fördert“, sagte Putin. Berlusconi habe sich stark für die Entwicklung guter Beziehungen zu Russland engagiert.
Putins Blitzbesuch soll mit einem Abendessen auf Einladung Contes enden, an dem auch Italiens Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Luigi Di Maio, Innenminister Matteo Salvini und Außenminister Enzo Moavero Milanesi teilnehmen. Salvinis rechtsnationale Lega und Putins Partei „Einiges Russland“ hatten Anfang 2018 ein Kooperationsabkommen geschlossen. Salvini setzt sich für eine Aufhebung internationaler Sanktionen gegen Russland ein.