Bezirk Kufstein

Brenner-Zulaufstrecke: Der „Deckel“ sorgt für Freude, aber auch Skepsis

ÖBB-Projektleiter Martin Gradnitzer und BM Martin Krumschnabel (von links) vor den Plänen für die neue Bahntrasse von Schaftenau bis Rosenheim, die für einige Diskussionen bei der Präsentation am Donnerstagabend in Kufstein sorgten.
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ÖBB und DB präsentierten in Kufstein die Pläne für den Bau der Brenner-Zulaufstrecke von Schaftenau bis Rosenheim.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Es sei noch zu früh, „um die Sektkorken knallen zu lassen“, warnt Johann Walk von der Bürgerinitiative Kufstein am Donnerstagabend bei der Präsentation der Grobtrassenpläne für die neue Brenner-Zulaufstrecke von ÖBB und DB. Auch wenn die Pläne für den Bereich Kufstein in allen fünf Varianten zumindest eine Unterflurtrasse mit einem „Deckel“ vorsehen. Aber noch spreche man nur von Grobtrassen und falls überhaupt eine umgesetzt wird, müsse man die Belastung durch die Baustelle im Auge behalten. So sieht es auch ein Langkampfner. Prinzipiell stimme der Ansatz, aber sobald sich das Portal um einige hundert Meter in Richtung Kufstein verschiebe, sehe die Sache anders aus. Wobei für Walk ohnedies noch immer ein großes Fragezeichen hinter der Umsetzung der Trasse in Bayern steht. Die dortigen Bürgerinitiativen stemmen sich mit allen Mitteln gegen den Bau. Ihr Credo: „Die Bestandsstrecke reicht aus.“ Auch wenn bei der Präsentation der fünf Grob­trassen am Montag in Rosenheim dies von den Planern klar zurückgewiesen wurde. Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer war ausnahmsweise mit Österreich einmal einer Meinung: Für ihn ist eine neue elektrifizierte Bahntrasse auch ein klarer Beitrag zum Klimaschutz.

Die Pläne sorgten für einige Diskussionen bei der Präsentation am Donnerstagabend in Kufstein.
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Für Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel geht mit der Senkung der Trasse ab dem Flugplatz Langkampfen und mit dem von den ÖBB auch am Montag versprochenen „Deckel“ die Planung in die richtige Richtung. So sieht es auch der „Schwoicherbauer“ und Ortsvorsteher von Morsbach, Josef Wagner, der seit fünf Jahren für den Stadtteil am Verhandlungstisch sitzt. „Das ist der erste ganz große Schritt, ein Meilenstein“, sagt er zur TT. Nun müsse man sich auch auf den zweiten Schritt vorbereiten. „Nämlich, dass der Bau für Kufstein verträglich abgewickelt wird“, so Wagner. Man solle daher zwar „kritisch an die Sache herangehen, aber zu großes Misstrauen gegenüber den Planern macht auch keinen Sinn“. Denn eines wolle man noch weniger: „Nämlich die dritte Autobahnspur.“

Die nächste Präsentation findet am 12. Juli im Gemeindesaal Niederndorf statt. Die Pläne sind auf www.brennernordzulauf.eu abrufbar.

Johann Walk glaubt noch nicht an einen Bau in Bayern.
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