Malta will 53 gerettete Migranten aufnehmen
Malta hat sich laut der italienischen Hilfsorganisation „Mediterranea“ zur Aufnahme jener 53 Migranten bereit erklärt, die das NGO-Schiff „Alex“ am Donnerstag aus libyschen Gewässern gerettet hatte. Die Hilfsorganisation rief die Behörden am Freitag auf, die Migranten mit einem Schiff abzuholen, um sie nach Malta zu bringen. „Alex“ sei zu klein und würde die lange Seefahrt nicht mehr schaffen.
„Die Lage an Bord ist nicht einfach. Die Sicherheitsbedingungen für eine Reise bis Malta sind nicht vorhanden“, sagte Alessandra Sciruba, Sprecherin von „Mediterranea“, in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender RAI. An Bord der „Alex“ befinden sich vier Kinder und drei schwangere Frauen, twitterte die Hilfsorganisation.
Zuvor hatte der italienische Innenminister Matteo Salvini nach eigenen Angaben mit dem maltesischen Regierungschef Joseph Muscat telefoniert. „Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit Malta“, berichtete Salvini laut Medienangaben.
Derzeit befindet sich das Schiff der NGO zufolge in internationalen Gewässern unweit der süditalienischen Insel Lampedusa. „Mediterranea“ kritisierte das Dekret der italienischen Regierung, das die Konfiszierung von Rettungsschiffen und hohe Strafen für NGOs vorsieht. Aus Innenministeriumskreisen verlautete zuletzt, dass Salvini eine Erhöhung der Geldstrafen für NGOs, die Migranten nach Italien bringen, plane. Derzeit beträgt die Strafe 50.000 Euro
Unterdessen erreichen auch kleinere Boote mit Migranten an Bord Süditalien. Erst am Donnerstag trafen 70 Migranten auf Lampedusa ein.