„Wir haben uns bewusst gegen einen Laufstall entschieden“
„Tierwohl" hat sich in den letzten Jahren zu einem der landwirtschaftlichen Modewörter entwickelt. Aus diesem Anlass hat die Landwirtschafts...
„Tierwohl" hat sich in den letzten Jahren zu einem der landwirtschaftlichen Modewörter entwickelt. Aus diesem Anlass hat die Landwirtschaftskammer Tirol beschlossen, die Bevölkerung heuer schwerpunktmäßig zu diesem Thema zu informieren und Einblicke in die heimischen Betriebe zu geben. „Einerseits wachsen konsumentenseitig die Ansprüche und Erwartungen an die Landwirtschaft, andererseits sind wir aber damit konfrontiert, dass Fachwissen fehlt und die Inhalte aus der Werbung für Realität in bäuerlichen Betrieben gehalten wird", erklärte LK-Präsident Josef Hechenberger. Dieser Situation sind auch viele Missverständnisse und falsche Erwartungshaltungen geschuldet.
„Die Tiroler Betriebe produzieren nach höchsten Qualitätsstandards und unter strengsten gesetzlichen Richtlinien — auch hinsichtlich des Tierschutzes. Wir wollen herzeigen, wie unsere Bäuerinnen und Bauern mit ihren Tieren arbeiten, Wissen vermitteln und Vertrauen schaffen", so Hechenberger am Mittwoch bei seiner Bezirkstour durch das Außerfern. Und Vizepräsidentin Helga Brunschmid fügte hinzu: „Tirol ist nicht Holland. Wir müssen unter erschwerten Bedingungen produzieren und es braucht Verständnis für unsere Wirtschaftsweise."
Station macht die Spitze der Landwirtschaftskammer am Hof von Andreas Ostheimer in Elmen. Der Betrieb hält Milchvieh mit eigener Nachzucht im Nebenerwerb. Betriebsführer Andreas Ostheimer zum Tierwohl: „Wir arbeiten täglich mit unseren Tieren und es ist in unserem eigenen Interesse, dass es ihnen gut geht. Für mich ist dabei die Nähe zu den Tieren ein ausschlaggebendes Kriterium. Deshalb haben wir uns auch beim Stallneubau bewusst gegen einen Laufstall und für einen Kombinationsstall mit Auslauf entschieden, wodurch eine gute Beobachtung und täglicher Kontakt gewährleistet sind." (TT, fasi)