Atompolitik

Atomenergiebehörde beruft Krisensitzung zum Iran ein

Diplomaten aus 35 Ländern werden im Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Mittwoch in Wien beraten.
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Der Gouverneursrat der Organisation wird am kommenden Mittwoch zusammentreffen. Die IAEA hatte bestätigt, dass der Iran die erlaubte Menge von 300 Kilogramm auf 3,67 Prozent angereichertem Uran überschritten hat.

Wien – Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat für kommende Woche eine Dringlichkeitssitzung zum Iran einberufen. Der Gouverneursrat der Organisation werde am kommenden Mittwoch zusammentreffen, erklärte ein IAEA-Sprecher am Freitag.

Zuvor hatte die US-Botschaft in Wien erklärt, ihre Vertreterin habe die Sondersitzung beantragt, um den iranischen Verstoß gegen das 2015 vereinbarte internationale Atomabkommen zu diskutieren.

Die IAEA hatte Anfang der Woche bestätigt, dass der Iran die erlaubte Menge von 300 Kilogramm auf 3,67 Prozent angereichertem Uran überschritten hat. Teheran hat damit erstmals gegen eine Bestimmung des internationalen Atomabkommens von 2015 verstoßen. In ihrer Erklärung nannten die USA den Verstoß „besorgniserregend“.

Der Iran hat angekündigt, ab Sonntag eine weitere wichtige Höchstgrenze des Abkommens überschreiten zu wollen, welche die Uran-Anreicherung auf 3,67 Prozent beschränkt.

Die Führung in Teheran hatte Anfang Mai angekündigt, die Grenzwerte für Uran sowie schweres Wasser nicht länger einzuhalten, wenn ihm die Vertragspartner nicht entgegenkommen. Der Iran reagierte damit auf den Ausstieg der USA aus der Vereinbarung ein Jahr zuvor. (APA/AFP)