Djokovic nach erstem Satzverlust im Wimbledon-Achtelfinale

Titelverteidiger Novak Djokovic hat am Freitag in der 3. Runde des Tennis-Grand-Slam-Turniers in Wimbledon erstmals einen Satz abgeben müssen. Der Serbe zog gegen den Polen Hubert Hurkacz mit 7:5,6:7(5),6:1,6:4 dennoch sicher ins Achtelfinale ein. Kevin Anderson (RSA-4) und Karen Chatschanow (RUS-10) sind hingegen ausgeschieden. Bei den Damen erreichte die 15-jährige Cori Gauff das Achtelfinale.

Der vierfache Wimbledonsieger Djokovic trifft nun entweder auf Felix Auger-Aliassime (CAN) oder Ugo Humbert (FRA). Djokovic ist der einzige verbliebene Top-Ten-Spieler in der oberen Hälfte des Rasters. Vorjahresfinalist Anderson musste sich dem Argentinier Guido Pella 4:6,3:6,6:7(4) geschlagen geben, Chatschanow unterlag dem Spanier Roberto Bautista 3:6,6:7(3),1:6.

„Gratulation an Hubert, es war in den ersten Sätzen ein großer Kampf“, erklärte der 32-jährige Djokovic. „Aber im dritten Satz habe ich perfekt gespielt und im vierten solide. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Vorstellung.“

Neben dem Serben sind Roger Federer (SUI-2), Rafael Nadal (ESP-3) und Kei Nishikori (JPN-8) aus den Top Ten noch dabei. Dem 33-jährigen Anderson, der zuletzt an einer Ellbogenverletzung laboriert hatte, unterliefen am Freitag 30 unerzwungene Fehler, damit war er gegen Pella chancenlos. „Ich habe unglaublich gespielt. So muss ich weitermachen und um jeden Ball kämpfen“, sagte der als Nummer 26 gesetzte Südamerikaner. Der 29-Jährige trifft in seinem ersten Achtelfinale in einem Grand-Slam-Bewerb auf den früheren Finalisten Milos Raonic (CAN).

Im Frauen-Einzel macht weiter die 15-jährige Cori Gauff von sich reden. In ihrem Drittrunden-Match begeisterte die US-Amerikanerin die Zuschauer mit einer grandiosen Aufholjagd. Sie wehrte gegen die Slowenin Polona Hercog zwei Matchbälle ab und drehte die Partie zum 3:6,7:6(7),7:5-Sieg. Nach 2:46 Stunden erreichte die jüngste Teilnehmerin das Achtelfinale, in dem Simona Halep, die Halbfinalistin von 2014, ihre Gegnerin ist.

Als jüngste Spielerin seit Jennifer Capriati 1991 erreichte Gauff die zweite Woche des weltweit prestigeträchtigsten Tennis-Turniers. Die US-Amerikanerin hatte es vor 28 Jahren sogar bis ins Halbfinale geschafft. Dabei hatte es im zweiten Satz gegen Hercog bereits so ausgesehen, als würde das Wimbledon-Abenteuer der Juniorinnensiegerin der French Open 2018 zu Ende gehen. 2:5 lag die Qualifikantin zurück, blieb aber ihrer Devise treu, dass alles möglich ist. Auf den ersten Matchball ihrer Kontrahentin antwortete Gauff mit einem Schlag auf die Linie, beim zweiten Matchball leistete sich Hercog einen Doppelfehler. Plötzlich stand es 5:5. Auf der Tribüne zitterten Gauffs Eltern mit.

Im Tiebreak nutzte die US-Amerikanerin ihren dritten Satzball. Hercog, die noch nie über die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers hinausgekommen war, ließ sich nach dem Satzausgleich behandeln. Gauff ließ sich zwar im entscheidenden Durchgang eine 4:1-Führung noch nehmen, durfte nach der Nervenschlacht aber jubeln.