Zeller Blitzturnier als Gradmesser für die WSG Swarovski Tirol
Bundesliga-Aufsteiger WSG Swarovski Tirol bestreitet heute in Zell zwei Testspiele gegen Werder Bremen und den Karlsruher SC.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck — Als „echten Gradmesser" sieht Thomas Silberberger das heutige Blitzturnier in Zell. Schließlich wird der Tiroler Bundesliga-Aufsteiger von zwei deutschen Traditionsklubs in die Mangel genommen. Um elf Uhr erfolgt der Anpfiff gegen Werder Bremen, ab 12.10 Uhr treten die Wattener dann gegen den Karlsruher SC an. Abgeschlossen wird das Turnier dann mit dem Duell Bremen gegen den KSC, der letzte Saison den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffte. Gespielt werden jeweils zwei Halbzeiten zu 25 Minuten. „Wir stellen zwei komplette Mannschaften", freut sich Silberberger schon auf die Testspiele vier und fünf der intensiven Sommervorbereitung. Nach der zweiten Woche zieht der WSG-Coach eine positive Zwischenbilanz: „Es läuft wirklich gut. Ich bin zufrieden."
Die Gegner können sich sehen lassen. Werder Bremen hat sich für die kommende Saison viel vorgenommen. Abwehrchef Niklas Moisander will in der kommenden Saison den Europapokal erreichen. „Wir hatten letztes Jahr dieses Ziel und haben es leider nicht geschafft", sagte der 33 Jahre alte Finne im Trainingscamp in Zell. Auch wenn es in der Mannschaft noch nicht besprochen wurde, sei Europa in der Spielzeit 2019/20 sein Minimalziel. Die Basis dafür wollen die Bremer im Zillertal legen. Das hat Tradition — bereits zum achten Mal bezieht Werder in der Tiroler Urlaubsregion Station.
Die beiden Plätze des Zeller Parkstadions wurden auf Bundesliganiveau gebracht, die Turnhalle der angrenzenden Schule sowie die benachbarte Tennishalle stehen den Profis ebenfalls zur Verfügung. Und das Posthotel hat Werder wie in den vergangenen Jahren während des Camps exklusiv für sich. Optimale Verhältnisse für das Team von Trainer Florian Kohfeldt. Mit dabei im Zillertal natürlich Ex-ÖFB-Teamspieler Martin Harnik und Routinier Claudio Pizarro. Der 40-jährige Peruaner bereitet sich wohl auf seine letzte Profisaison vor. Der Tiroler ÖFB-U21-Teamspieler Marco Friedl steigt am Montag ins Werder-Training ein.
Qual der Wahl im WSG-Kader
Wattens — Wenn Thomas Silberberger auf seinen Bundesligakader blickt, dann weiß er schon, was auf ihn zukommt. Auch wenn die finale Verstärkung noch kommen soll, hat der WSG-Coach bei der Aufstellung die Qual der Wahl. Bei 24 Kaderspielern auch kein Wunder. Den Konkurrenzkampf bekommen auch die Legionäre zu spüren. „Wir haben acht Ausländer unter Vertrag, nur sechs dürfen im Spielbericht aufscheinen. Klar, dass es auch Härtefälle geben wird", so Silberberger, der nach zwei Wochen Vorbereitungszeit weiter konsequent seinen Bundesligaplan verfolgt. „Das Zentrum dichtmachen ist für einen Aufsteiger sehr wichtig." Also setzt man in Wattens auf eine Dreier-Abwehrkette, „damit wir uns auch im Spielaufbau leichtertun".
Gesetzt ist die zentrale Achse. Die fängt bei Goalie und Kapitän Ferdinand Oswald an, setzt sich bei Abwehrchef Ione Cabrera fort — sofern die Schulter hält —, als Sechser wird Lukas Grgic ebenso eine fixe Konstante sein wie ganz vorne Zlatko Dedic. Dazu kommt das Aufstiegsgerüst um Benni Pranter, Flo Toplitsch, Sebastian Santin, David Gugganig, Michael Svoboda, Sandro Neurauter, Felix Adjei, Ignacio Jauregui, Lukas Katnik, Milan Jurdik und Flo Mader, der seine Routine noch einmal in der Bundesliga ausspielen will. Weiters gilt es, die Neuzugänge wie Stefan Hager, Flo Rieder und Julian Gölles im WSG-Rollenspiel zu integrieren. Offen ist noch eine allerletzte österreichische Personalie, die keine Kaderergänzung, sondern eine echte Verstärkung sein muss. „Wenn Clemens Walch hundertprozentig fit ist, könnten wir uns diesen Transfer sogar sparen", hofft Silberberger, dass er auf den verletzungsanfälligen Inzinger endlich wieder zählen kann. (w.m.)