Großeinsatz bei Hochzeit in Innsbruck: 26 Personen ins Krankenhaus gebracht
Bei einer Hochzeitsfeier im Innsbrucker Stadtteil Saggen trat Samstagabend eine unbekannte Substanz aus, die bei zahlreichen Personen Atemnot und Übelkeit auslöste.
Von Nikolaus Paumgartten
Innsbruck – Gegen 21 Uhr heulten am Samstag in den Innsbrucker Stadtteilen Mühlau und Reichenau die Sirenen. Die Leitstelle Tirol hatte Alarm ausgelöst, weil bei einer Hochzeitsfeier in einem Veranstaltungssaal im Stadtteil Saggen zahlreiche der 150 bis 200 Gäste über Unwohlsein geklagt hatten.
Als Erstes traf ein Rettungsfahrzeug des Samariterbundes am Einsatzort ein. „Die größte Herausforderung für das Team war es, sich einen Überblick zu verschaffen“, berichtet Gerhard Czappek, Landesgeschäftsführer des Samariterbundes Tirol. Schließlich hatten 60 bis 70 Personen das Gebäude bereits verlassen, einige von ihnen lagen bewusstlos auf der Straße. Die Situation sei deshalb schwierig gewesen, weil zahlreiche Verletzte lautstark sofortige Hilfe „einforderten“ und wenig Verständnis dafür zeigten, dass beispielsweise die Bewusstlosen zuerst behandelt werden mussten, so Czappek. Eine Auseinandersetzung darüber gipfelte sogar in einem tätlichen Angriff gegen den Teamleiter. „Dieser behielt aber die Ruhe und stand dem Einsatzleiter bis zum Schluss als verantwortlicher Leiter für den Abtransport zur Verfügung“, lobt Czappek am Tag danach die Disziplin seiner Mannschaft.
Ebenfalls im Einsatz stand das Rote Kreuz Innsbruck, das angesichts der Lage Großalarm auslöste. Gegen 22.30 Uhr wurden vorsorglich auch die benachbarten Bezirksstellen Innsbruck-Land und Hall
Wattens informiert, um bei Bedarf weitere Kräfte nachholen zu können.
Insgesamt wurden letztlich 26 Personen mit gesundheitlichen Beschwerden in die Krankenhäuser nach Innsbruck und Hall eingeliefert. Wie die Polizei gestern Früh mitteilte, konnten alle mittlerweile wieder entlassen werden. An dem Abend standen 65 Sanitäter, fünf Notärzte sowie die Polizei, die Berufsfeuerwehr Innsbruck, die Freiwilligen Feuerwehren Mühlau und Reichenau, Spezialkräfte des Bundesheers und der Landeschemiker im Einsatz.
Rätselraten herrschte gestern nach wie vor über die Substanz, die zu den gesundheitlichen Problemen der Hochzeitsgesellschaft geführt hatte. Einsatzkräfte sprachen von einem süßlichen Geruch, die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen.