Innsbruck-Land

DNA-Test: Wolf in Oberperfuss, Bär im Pitztal und Außerfern

Im Bereich der Inzinger Alm wurden am Mittwoch mehrere tote Schafe entdeckt.
© APA/zeitungsfoto.at

In Oberperfuss hat ein Wolf vier Schafe gerissen. Das ergab eine DNA-Analyse. Proben aus dem Pitztal und dem Außerfern haben ergeben, dass jeweils ein Bär unterwegs war.

Oberperfuss, Sellrain, Arzl i. P. — Mehr als 20 tote Schafe wurden in den vergangenen Wochen allein im Almgebiet zwischen Sellrain- und Inntal gefunden. Nun sind die ersten Ergebnisse der DNA-Analyse eingelangt. „Bei den vier toten Schafen, die im Gemeindegebiet von Oberperfuss untersucht wurden, konnte ein Wolf nachgewiesen werden", so Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer in einer Aussendung am Mittwoch. Das Ergebnis ist für den Experten demnach nicht sehr überraschend, auch wenn das unsystematische Vorgehen und die hohe Krafteinwirkungen eher auf einen Bären hingedeutet hätte.

Noch ausständig sind die Ergebnisse der weiteren DNA-Proben von gerissenen Tieren auf der Inzinger und der Flaurlinger Alm. Diese werden in ein bis zwei Wochen vorliegen. Die Untersuchungen werden vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt.

Bär im Pitztal und im Außerfern

Eingelangt sind auch die Untersuchungsergebnisse der Tupferproben aus dem Pitzal und dem Außerfern vom Juni diesen Jahres. Bei den drei gerissenen Schafen im Pitztal sowie dem Rotwildkadaver im Außerfern wurde jeweils ein Bär als Verursacher genetisch nachgewiesen. Ob es sich in beiden Fällen um denselben Bären handelt, ist aus dem Untersuchungsergebnis nicht abzulesen.

Seit den letzten gemeldeten Rissen Mitte letzter Woche hat es aus dem Gebiet zwischen Sellrain- und Inntal keine weiteren Schadensmeldungen gegeben. Auch gab es keine konkreten Hinweise auf einen großen Beutegreifer in Form von Aufnahmen aus Wildkameras. Jene Schafe, die kürzlich im Pitztal tot aufgefunden wurden, waren bereits stark verwest. Eine DNA-Analyse ist hier laut Landesaussendung nicht mehr möglich.

Bei der Bezirkshauptmannschaft ist am Mittwoch ein Antrag auf Entnahme von Beutegreifern nach dem Jagdgesetz eingegangen. „Die Behörde agiert hier in einem sehr engen rechtlichen Rahmen mit strengen Prüfmaßstäben, da es sich bei großen Beutegreifern um geschützte Tierarten handelt. Wir werden den Antrag prüfen", erläutert Klaus Wallnöfer, Vorstand der Abteilung landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei. (TT.com)

Mitte Juni wurde das Jungtier im Außerfern fotografiert.
© Land Tirol, privat

Info des Landes

Entschädigung: Wer in der betroffenen Region seine Schafe vorsichtshalber ins Tal bringt, kann beim Land Tirol um eine Erstattung der Futterkosten am Heimbetrieb ansuchen. Auch für die von großen Beutegreifern verursachten Schäden gibt es eine Entschädigungsregelung.

Verhaltensregeln: Wanderinnen und Wanderer werden gebeten, sich an das offizielle Wegenetz zu halten und sich allenfalls durch Reden oder Singen bemerkbar zu machen. Das Liegenlassen von Lebensmitteln oder gar das Füttern ist zu unterlassen. Wer einen Bären sieht, sollte durch lautes Reden auf sich aufmerksam machen.

Sichtungen oder Bilder an die zuständige Bezirkshauptmannschaft Innsbruck unter der Telefonnummer 05 12 508-50 91 oder via E-Mail an roberta.walch@tirol.gv.at

Informationen über die aktuelle Situation in Tirol beziehungsweise eventuelle Sperren im Internet unter www.tirol.gv.at baer-wolf-luchs sowie unter www.tirol.gv.at/baerenratgeber

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