Bezirk Imst

Nach 160 Jahren noch tief verbunden: Tiroler Delegation feiert in Pozuzo mit

Ein Scheck des Landes Tirol in der Höhe von 40.000 Euro ging im Jubiläumsjahr an Pozuzo, Silz als Partnergemeinde überreichte eine Tiroler Fahne.
© Yesim Eraslan

Eine 30-köpfige Tiroler Delegation feiert im peruanischen Pozuzo den 160. Jahrestag der Ankunft der einstigen Auswanderer aus Tirol. Der Pozuzo-Freundeskreis steht 2020 vor einem Generationenwechsel.

Silz, Rietz, Pozuzo –160 Jahre mögen kein prominentes Jubiläum darstellen – aber die Teilnahme und Anteilnahme an der Feier zeugt von der tiefen Verbundenheit, die zwischen Pozuzo in Peru und der alten Tiroler Heimat der damaligen Auswanderer noch immer besteht. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich eine 30-köpfige Delegation aus dem Oberland aus diesem Grund derzeit am Ostrand der Anden befindet. Und sie feierte in den vergangenen Tagen kräftig mit. Unter anderem wurde erstmals eine „Miss Botschafterin Tirol-Pozuzo“ gewählt – und diese Krone wurde der Rietzerin Maria Egger aufgesetzt.

Es ist der 25. Juli, der alljährlich in Pozuzo als Kolonistentag begangen wird. Denn an diesem Julitag des Jahres 1859 erreichten die Überlebenden der ursprünglich 180 aufgebrochenen Auswanderer ihr Ziel. Sie kamen aus den Bezirken Imst und Landeck, Telfs, dem Wipptal, aus dem Unterland, aus Osttirol und aus dem Vinsch­gau. Zwei Jahre waren sie unterwegs, bis sie in ihrer neuen Heimat, einer selbst in Peru entlegenen Gegend, angekommen waren. Inzwischen ist der Hauptort Pozuzo auf rund 1000 Einwohner angewachsen.

Verbunden blieb man auf beiden Seiten des „großen Teichs“ zwar immer, aber so richtig eng wurden die Beziehungen erst wieder 1983: Da wurde in Silz der Tiroler Verein „Freundeskreis für Pozuzo“ gegründet. Obmann ist Rudi Heinz. Und er berichtete über die zahlreichen bisherigen Projekte. So ging es um enge Kontakte, einen Bildungs- und Kulturaustausch oder auch Deutschunterricht und den Erhalt der Mundart aus der Gründerzeit. Heinz wird übrigens im kommenden Jahr die Obmannschaft an seinen bisherigen Stellvertreter Emanuel Bachmann übergeben.

Die 160-Jahr-Feier im Stadion wurde auch mit einer Parade gefeiert.
© Emanuel Bachnetzer

Und der hatte heuer die organisatorischen Vorbereitungen für die Reise getroffen: „Das Motto lautet ‚Neue Weiler in Pozuzo entdecken, neue Freundschaften knüpfen‘“, so Bachnetzer. Er betont in diesem Zusammenhang auch, dass zum einen zehn Musiker aus ganz Tirol mit von der Partie sind und zum anderen „die Hälfte unserer Reiseteilnehmer unter 30 Jahre alt ist“. Daher waren nicht nur „Kolonistentag“ und „Tirolertag“ die Höhepunkte des 14-tägigen Aufenthalts, sondern auch „Besuche in San Salvador, Trama, Santa Rosa, Santa Cruz, Delfin, Oxapampa, Rafting im Rio Huancabamba, Trekkingtour, Vogeltour, Schwimmen in der Salzwasseroase, Bierverkostung in der Brauerei Dörcher“, sagt Bachnetzer.

Womit auch die nächste Vereinsgeneration diese tiefe Verbundenheit weiterleben wird. (TT, pascal)

Festakt in Palmatambo, einem der Weiler von Pozuzo.
© Emanuel Bachnetzer
Zur ersten „Miss Botschafterin Tirol-Pozuzo“ wurde die Rietzerin Maria Egger gekürt.
© Emanuel Bachnetzer
Handschlag zwischen Pozuzo-Obmann-Stv. Emanuel Bachnetzer und seinem 2020 scheidenden Obmann Rudi Heinz.
© Tomas Polinar

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