Weitere Details über Doppelmord in Rumänien
Im Fall der beiden im südrumänischen Caracal getöteten Mädchen kommen weitere schreckliche Details ans Licht. Sein zweites Opfer, eine 15-Jährige, soll der mutmaßliche Täter getötet haben, nachdem er sie bei ihrem dritten und letzten Notruf ertappte. Laut ersten Erkenntnissen des rumänischen Innenministeriums riefen die Beamten des Notrufs nach Alexandras zweitem Anruf nämlich zurück.
Der mutmaßliche Täter, der gerade das Haus verlassen hatte, um aus einer Apotheke Wundsalbe für das verletzte Mädchen zu besorgen, könnte das Klingeln des Handys gehört und daher zurückgestürmt sein. Ob sich die Polizeibeamten der lokalen Notrufzentrale dabei durch Fehlverhalten mitschuldig gemacht haben, wird das Ermittlungsverfahren zeigen.
Der mutmaßliche Täter, der sein Teilgeständnis immer wieder ändert, gab an, beide Leichen der Teenager verbrannt zu haben. Die verkohlte Leiche des ersten Opfers, einer 18-Jährigen, will der 66-Jährige in der Donau, unweit der kleinen Hafenstadt Corabia entsorgt haben. Da die Forensiker aber Spuren sterblicher Überreste auch am Ufer eines Teiches unweit seines heruntergekommenen Anwesens fanden, durchkämmen nun Polizeitaucher den Tümpel sowie eine nahegelegene Mülldeponie.
Wie das rumänische Innenministerium weiter berichtete, wurden bis dato gegen neun in dem Fall eingesetzte Polizeibeamte Disziplinarverfahren eingeleitet und gegen drei Strafanzeige erstattet. Der Beamte, der den ersten Notruf der 15-Jährigen entgegennahm, habe auf das Flehen der Jugendlichen nur „widerwillig“ reagiert, weder um eine Standortbeschreibung gebeten noch versucht, dem Mädchen in seiner überaus misslichen Lage beratend zur Seite zu stehen, so das Innenministerium. Auch der Chef des Technischen Sondertelekommunikationsdienstes (STS), General Ionel Vasilca, trat am Montag zurück, nachdem seine Behörde wegen der schleppenden Ortung der drei Notrufe unter Beschuss geraten war.
Schwere Vorwürfe gegen die rumänischen Behörden erhob am Montag auch die Mutter der getöteten 18-Jährigen: Monatelang habe sie Vermisstenanzeigen bei der Polizei erstattet, die keinerlei Beachtung fanden. Nun hätten Polizei und Staatsanwälte es nicht einmal für nötig befunden, sie über das Geständnis des Täters zu unterrichten. Dass ihre Tochter tot sei, habe sie „aus dem Fernsehen erfahren“, sagte die Frau.