Tennis

Die Rückkehr des Königs: Thiem-Mania in Kitzbühel

Dominic Thiem ist zurück in Kitzbühel: Nach dem Viertelfinal-Aus in Hamburg bereitet sich Österreichs Tennis-Star seit einigen Tagen in Kitzbühel auf seinen Achtelfinaleinsatz am Mittwoch vor.
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Seit Thomas Muster 1993 wartet Kitzbühel auf einen österreichischen Sieger – am Montag trat mit Dominic Thiem der vermeintliche Heilsbringer vor die Presse. Das Interesse ist groß, der Druck noch größer. Novak steht im Achtelfinale.

Von Roman Stelzl

Kitzbühel – Spätestens bei der Frage, ob Dominic Thiem den Kitzbüheler Jahrmarkt besucht, kommt Österreichs Tennis-Star ein Lächeln auf die Lippen. Die Medien wollen an diesem Montag viel wissen. Aber ungewohnt ist das nicht. Es ist ein Zerren und Ziehen an dem Spieler, der Kitzbühel nach 26 Jahren Wartezeit den ersten Heimsieg bringen soll. Es wird an allen Ecken und Enden gebohrt – nur der­jenige, um den sich alles dreht, an dem genagt, gezerrt, gebohrt wird, reagiert ruhig, routiniert und abgeklärt.

Dennis Novak wiederholte seinen Vorjahres-Auftaktsieg gegen Landsmann Jurij Rodionov und zog mit 6:3, 6:4 ins Achtelfinale ein. Dort wartet auf den Niederösterreicher mit dem Uruguayer Pablo Cuevas ein Sandplatz-Spezialist.
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Mit seinen 25 Jahren hat die Nummer eins der Generali Open bereits viel Routine. Wer kann es ihm verdenken, wurde Thiem ja die Rolle des kommenden Weltstars schon in jungen Tennisjahren zugeschrieben. Nun ist der zweifache French-Open-Finalist die Nummer vier der Welt. Und egal, ob es der Umgang mit den Medien ist, das Parieren von Fragen oder die Wünsche der Fans – der Publikumsliebling nimmt es locker.

Das Einzige, was noch fehlt, ist, dass Thiem diese Routine auch bei den Heimturnieren mit auf den Platz nimmt. Die Rolle des Favoriten gegen seine Gegner in der Rolle der unbekümmerten Außenseiter ausspielt. Und nicht nur mit einem Sieg. Sondern in der Form eines Turniererfolgs.

Die ATP-Bilanz von 16:15-Siegen bei Heimturnieren (8:7 in Kitzbühel, 8:8 in Wien) liest sich schwach für die Maßstäbe eines Weltstars, der er jetzt ist. Von einer Schwäche vor heimischem Publikum will Thiem deshalb aber nichts wissen.

Der Titelverteidiger ist draußen: Martin Klizan (SVK) unterlag dem Deutschen Martin Bachinger knapp 6:7 (5), 7:6 (5), 6:7 (4).
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„Bis auf einige wenige Ausnahmen sind die Niederlagen nicht passiert, weil das Turnier in Österreich ist“, sagt der 13-fache ATP-Turniersieger, der 2016 und 2018 in Kitzbühel jeweils zum Auftakt ausgeschieden war und seit 2015 auf einen Sieg wartet. Und er ergänzt: „Letztes Jahr war es gegen Martin Klizan ganz eng, in jedem Land der Welt hätte ich das auch verloren.“

Heute standen Sebastian Ofner (l.) und Lucas Miedler noch als Doppel-Partner bei der Erstrunden-Niederlage Seite an Seite auf dem Platz – morgen (3. Partie nach 11 Uhr) stehen sich die beiden Österreicher als Kontrahenten gegenüber.
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Einen Blick zurück in den Spiegel gibt es nur, um auf die Überholspur zu fahren. Und auf die will Thiem am Mittwoch (19.30 Uhr, live ServusTV) entweder gegen Sebastian Ofner oder Lucas Miedler, die sich am Dienstag duellieren. „In Kitzbühel habe ich meine ersten ATP-Punkte gemacht, es war das allererste Profiturnier. Das Turnier ist etwas Spezielles“, sagt Thiem.

Sein bester Freund Dennis Novak zog am Montag mit 6:3, 6:4 gegen Landsmann Jurij Rodionov ins Achtelfinale ein. Titelverteidiger und Thiem-Bezwinger Klizan ist draußen.

Generali Open (ATP-250, 586.140 Euro, Sand)

1. Runde: Novak (AUT) – Rodionov (AUT) 6:3, 6:4, Sonego (ITA/7) – Delbonis (ARG) 7:6 (4), 6:7 (4), 7:6 (4), Baena (ESP) – Dellien (COL) 3:6, 6:3, 6:2, Bachinger (GER) – Klizan (SVK) 7:6 (5), 6:7 (5), 7:6 (4).

Spielplan:

Centre Court (11 Uhr): Andujar (ESP) – Mayer (ARG/6). Kohlschreiber (GER) – Gasquet (FRA). Ofner (AUT) – Miedler (AUT). Marach/Melzer (AUT/1) – Mayer/Molteni (ARG).

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