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Vatikan will System für Meldung von Missbrauchsfällen einführen

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Ein neues System soll den Prozess für die Meldung von Missbrauch gegen Minderjährige vereinfachen und transparenter gestalten.

Vatikanstadt – Der Vatikan will bis Ende des Jahres ein öffentliches und leicht zugängliches System zur Vorlegung von Berichten bezüglich Missbrauch gegen Minderjährige, oder verletzbare Personen einführen. Dies teilte der Generalvikar für den Vatikanstaat, Kardinal Angelo Comastri, in einem Schreiben an die Leiter der Dikasterien im Vatikan mit, berichtete das vatikanische Blatt L‘Osservatore Romano.

Ziel des neuen Systems sei es, den Prozess für die Meldung von Missbrauchsfällen zu vereinfachen und transparenter zu gestalten. Papst Franziskus hatte im Mai einen Erlass mit neuen Regeln im Umgang mit Missbrauch veröffentlicht. „Vos estis lux mundi“ (Ihr seid das Licht der Welt) lautet der Titel des Motu Proprio, das eine innerkirchliche Meldepflicht für Missbrauchsfälle vorsieht. Eine Anlaufstelle für entsprechende Vorwürfe soll in jeder Diözese eingerichtet werden.

Jeder Vertuschungsversuch muss angezeigt werden

Alle Kleriker und Ordensleute sind verpflichtet, den kirchlichen Behörden „unverzüglich alle ihnen bekannt gewordenen Berichte über Missbrauch zu melden“. Sie müssen außerdem jeden Versuch anzeigen, die Tat zu vertuschen und den Täter zu decken. Die Meldepflicht gilt nur für Kleriker und Ordensleute, die Laien werden aber ermutigt, sich auch dieses Systems zu bedienen, um Missbrauchs- und Belästigungsfälle der zuständigen kirchlichen Behörde zu melden.

Im Februar hatte im Vatikan ein viertägiges Treffen zum Thema Kinderschutz stattgefunden, an dem die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen aus der ganzen Welt beteiligt waren. Österreich wurde durch Kardinal Christoph Schönborn vertreten. (APA)

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