Fünf EU-Länder nehmen Migranten von Schiff „Gregoretti“ auf

Fünf EU-Mitgliedsstaaten haben sich bereit erklärt, die 115 Migranten an Bord des Schiffes der italienischen Küstenwache „Gregoretti“ aufzunehmen. Dies erklärte der italienische Innenminister Matteo Salvini am Mittwoch auf Facebook. Das Schiff liegt im sizilianischen Hafen Augusta am Anker.

Die Migranten sollen demnach von Deutschland, Portugal, Frankreich, Luxemburg und Irland aufgenommen werden. Auch die italienische Bischofskonferenz will einige der 115 Flüchtlinge aufnehmen, erklärte Salvini. „Italien ist nicht mehr Europas Flüchtlingslager“, meinte er. Er werde die Genehmigung zur Landung der „Gregoretti“ geben, da er jetzt die Garantie für die Umverteilung der Migranten erhalten habe.

Unterdessen wurde Salvini vom Umweltschutzverband Legambiente wegen Entführung im Zusammenhang mit den Migranten an Bord des Schiffs „Gregoretti“ angezeigt. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Salvini war zuvor bereits angezeigt worden, weil seinetwegen Migranten mehrere Tage lang an Bord von Rettungsschiffen verharren mussten.

Italien und Malta haben Hilfsorganisationen in der Vergangenheit immer wieder das Anlegen verwehrt. Besonders die Regierung in Rom geht hart gegen die privaten Seenotretter vor. Ihnen drohen Strafen, wenn sie unerlaubt in italienische Gewässer fahren.